Ich bin wieder hier und die ersten zwei Wochen Deutschland
waren nur Stress! Heute genau vor zwei Wochen, am Dienstag, den 13.11.2012 um
6:15 landete mein Flieger in Frankfurt. Und damit waren meine 365 Tage „auf
Achse“ vorbei. Es ist wirklich komisch und so richtig verarbeitet habe ich mein
Abenteuer noch nicht. Als ich das erste Mal in meinem eigenen Bett aufgewacht
bin, musste ich erst einmal kurz überlegen, wo ich bin und ob meine Reise
vielleicht nur ein schöner Traum war. Als ich dann aber mein kleines Chaos aus
Rucksack, Koffer und Souvenirs um mich herum sah, war ich mir sicher, dass ich
wirklich unterwegs war.
Ich habe insgesamt 12 Länder gesehen, 18 Flüge hinter mich
gebracht, unzählige Kilometer und Stunden in Bussen zurückgelegt. Ich bin mit
Taxis, Zügen, Fahrrädern, Booten, Fähren, Tuk Tuks und Rikschas gefahren. Ich
habe Seilbahnen, U-Bahnen, Metros, Mopeds, Kanus und Jeeps kennengelernt. In Ecuador
bin ich einem Korb („Tarabita“) über ein tiefes Tal geschwebt, in Valparaiso
bin ich mit den steilen Stadtaufzügen gefahren und in Kambodscha hat mich der
Bambuszug befördert. Ich war zu Pferd unterwegs, bin auf einem Elefanten
geritten und mit dem Kamel durch die Wüste geschwankt. Ich habe mich durch die
Welt geschnorchelt, geschwommen, spaziert, gewandert, gelaufen, gehopst und
gerannt, ganz zu schweigen vom durch die Welt geschleppt…
Ich habe in mehr als 70 Hostels, Hotels und Gästehäusern
geschlafen, auf einem Boot, bei Gastfamilien, in Nachtzügen, Hängematten, einer
Skorpion-besetzten Hütte und auf
Bambusmatten. Ich war auf Bergen, die höher als 5000 Meter waren, in Tälern,
die zu den tiefsten der Welt zählen, ich habe Kirchen, Moscheen, Tempel, Ruinen,
Schlösser und Paläste besucht. Ich war in der Wüste, im Regenwald, auf
entlegenen Inseln, in Höhlen, auf Flüssen und Seen. Ich habe die Zeit in
Museen, Galerien, Klöstern und Planetarien vergessen, habe Naturwunder und
Meisterwerke des menschlichen Schaffensdrangs gesehen. Und das Wichtigste von
allem – ich habe unzählige tolle, faszinierende und wunderbare Menschen
kennengelernt.
Bei allen von euch möchte ich mich bedanken, dafür, dass ihr
mir die beste Zeit meines Lebens beschert haben! Ich will aber natürlich auch
euch, meine Familie und Freunde, nicht vergessen – Danke, dass Ihr mich
begleitet habt und mir mit Nachrichten aus der Heimat, Interesse, Fragen und
Anteilnahme immer gezeigt habt, dass ich zwar weit weg bin, aber trotzdem nicht
vergessen!
Nun geht das Abenteuer „normales“ Leben wieder los und nach
dem ich das erste Mal seit zehn Jahren Weihnachten so richtig zu Hause
verbracht haben werde, werde ich mich in eine neue berufliche Herausforderung
stürzen und wer weiß, irgendwann wird es mich vielleicht wieder hinaus ziehen
in die weite Welt… Vorerst freue ich mich aber darauf, viele von euch wieder zu
sehen!
Eure Katrin