Am 5. Juli war mal wieder ein Grenzuebergang an der Reihe und 7 Uhr Morgens ging es von Phnom Penh in Kambodscha Richtung Vietnam. Der Grenzuebergang war komplett frei von diesen unmoeglichen Touristenfaengern, wirklich organisierter ging es aber auch nicht zu. Bei der Ausreise aus Kambodscha musste ich Fingerabdruecke abgeben - alle zehn. Ich hoffe die Geruechte, die in Touristenkreisen kursieren sind nicht wahr. Es heisst, dass die Fingerabdruecke verkauft werden.... Die anderen westlichen Touristen in meinem Bus meinten, dass sie schon bei Einreise alle zehn Fingerabdruecke hergeben mussten und nun bei Ausreise noch einmal. Bei meiner Einreise hat keiner danach gefragt - wahrscheinlich hatten die Grenzbeamten einfach keine Lust. Weiter gings zur Vietnamisischen Seite und hier tobte das Chaos. Unser Busfahrer bestand darauf, dass wir Ihm unsere Paesse geben. Da wir den Grenzbeamten sehen konnten und unsere Paesse damit nicht aus dem Sichtfeld verschwanden gaben wir sie her um diese dann eine Minute spaeter mit ungefaehr 50 anderen Paessen in einem riesen Stapel ueber die Seite des Grenzbeamtenkastens fliegen zu sehen. Dann standen wir bei bruetender Hitze mit unseren Rucksaecken auf den Ruecken geduldig in einem Menschenpulk. Irgendwann fing dann eine kleine Frau an Nemen aufzurufen und Leute begannen durch die Schranke zu laufen und ihren Pass wieder in Empfang zu nehmen. Nach uns musste mehrmals gerufen werden, bis wir unsere Namen verstanden und dann konnten auch wir passieren. Das ganze Prozedere war etwas merkwuerdig, denn an meiner Stelle haette irgendjemand einreisen koennen. Der Grenzbeamte hat nicht bei einem einzigen den Pass mit der anwesenden Person abgeglichen. Na ja, wie dem auch sei, ich bin in Vietnam. Es erstaunt mich immer wieder was ein praktisch imaginaerer Strich auf der Landkarte = Grenze fuer einen Unterschied macht. Von jetzt auf gleich ist alles anders. Ich muss sagen, ich bin von Vietnam wirklich ueberrascht. Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt. Da ich mich noch gut an meine "kommunistische" Kindheit in der DDR erinnern kann, habe ich irgendwie ein graues Bild mit vielen Fahnen und vielen Bildern von Ho Chi Minh, Marx und Lenin erwartet. Aber ganz im Gegenteil - alles ist bunt und ziemlich westlich. Ueberall gibt es Coca Cola und auch sonst alles. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass die Vietnamesen sehr oredentliche Menschen sind. Direkt nach der Grenze war auf einmal alles sehr aufgeraeumt, sauber und sortiert, ganz im Gegensatz zum richtig schmutzigen Kambodscha.
Ho Chi Minh Stadt, das einstige Saigon, ist eine grosse schoene Stadt und ich habe meine Zeit dort sehr genossen. Am ersten Tag habe ich mal wieder einen sehr langen und heissen Spaziergang gemacht. Dabei gab es viel schoene koloniale Architektur zu bewundern und am Abend war ich in der Oper. Das Haus ist sehr schoen und wunderbar restauriert. Zu hoeren gab es Bethoven, Elgar, einen Australier (den ich schon wieder vergessen habe) und zwei junge vietnamesische Komponisten - Wirklich schoen! Am zweiten Tag war ich im Wiedervereinigungspalast und war im kulinarischen Himmel! Mitten in Saigon habe ich auf einmal eine goldene Bretzel entdeckt, bin wie angestochen ueber die Strasse gesprungen und fand mich eine Minute spaeter in einer echten deutschen Baeckerei wieder. Ich waere vom Brotduft ja fast in Ohnmacht gefallen und konnte mein Glueck gar nicht fassen. Ich habe mir dann gleich mal ein ganzes Brot gekauft und die netten Verkaeuferinnen gefragt, wo der naechste Supermarkt ist. Dort habe ich dann ein kleines Vermoegen in echte Butter und ein Stueck Gouda Kaese investiert und bin in Rekordzeit zurueck im Hostel gewesen, wo ich die Kueche in Beschlag genommen habe und in Wonne fuenf Kaesebrote auf einmal verdrueckt habe. Brot hat noch nie so gut geschmeckt!!! Also fuer alle die in Saigon Heimweh haben: Schneiders Traditionsbaeckerei ist die beste Adresse! Am Tag drauf war dann das Kriegsmuseum angesagt und Abends war ich das erste Mal seit ich weiss nicht wie vielen Jahren im Zirkus. Den Zirkus habe ich echt genossen, obwohl ich sagen muss, dass ich bei den Tiernummern ja so ein bischen ein schlechtes Gewissen hatte. Es gab Affen, Hunde und einen Baeren, der Motorroller gefahren ist. Und schon sass ich wieder mal im Bus auf dem Weg nach Mui Ne...Bilder kommen noch, gerade ist die Verbindung soooooo langsam >>>hier nun die Bilder
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Die Oper in Saigon |
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Das Rathaus |
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Die Kathedrale |
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Am Wiedervereinigungspalast |
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Das beste Brot der Welt |
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Katrin in der Oper - mein Strandkleid passt nicht so ganz, aber naja |
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Im Hauptpostamt |
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Im Zirkus |
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