Donnerstag, 19. April 2012

Nelson, West Coast und Franz Josef...

Hallo und einen schoenen Nachmittag! Ich bin vor ca einer Stunde von meiner Wanderung zurueckgekommen und habe endlich mal wieder ein Hostel erwischt, wo es Internet so viel man will, um sonst gibt und da dachte ich mir, ich erzaehle euch mal wieder etwas ausfuehrlicher.
Also - nach meinem verregneten Abruch des Queen Charlotte Trek ging es weiter nach Nelson. Dort habe ich nur kurz Zwischenstopp gemacht. An meinem einen Tag dort habe ich die Stadt erkundet, der recht niedlich ist. Danach ging es zum geografischen Mittelpunkt Neuseelands und weiter ueber ein paar Huegel zum Japanischen Garten. Das wars dann auch schon und weiter gings nach Westport.
Nachdem mir alle gesagt haben, dass es da nix zu sehen gibt, dachte ich mir, waere das doch ein guter Ort um mal wieder ein paar Tage Nichts zu tun. Wenn man irgendwo ist, wo es viel zu entdecken gibt, faellt das immer schwer, denn dann meldet sich das schlechte Gewissen und will einem vor die Tuer treiben. Aber manchmal muss man auch mal Pause machen um die ganzen Eindruecke zu verdauen. In Westport gibt es in der Tat nicht viel zu tun. Es gibt schoene Straende aber sonst ist die ehemalige Bergarbeiterstadt eher beschaulich, gemuetlich und ruhig. Das Hostel dort war perfekt zum Abschalten. Es war super sauber, hatte grosse Aufenthaltsraeume mit ganz vielen, grossen Sofas, dazu brannte den ganzen Tag der Kamin, so dass es immer schoen kuschelig warm war. Ausserdem gab es eine riesen Videoauswahl und einen grossen Flatscreen. Der Garten war auch echt schoen mit nem grossen Sonnendeck und ganz vielen Kraeutern, die man zum Kochen verwenden durfte. Im Hostel gab es drei Katzen: eine normale, eine ohne Schwanz und eine mit einer angeborenen Gehstoerung. Die ist immer ganz komisch rumgehoppelt, war aber ansonsten mopsfidel. Dazu kam dann noch ein Miniaturhund und die Bande war komplett. Also wenn gerade kein anderer Mensch da war, um einem beim Fernsehschauen oder Lesen Gesellschaft zu leisten - einer der vier hat immer den Freiwilligen gemacht und sich zu einem aufs Sofa gesellt. So haben sich die drei Tage in Westport entspannt geniesen lassen. Gut erholt habe ich dann die naechste Etappe in Richtung der Alpen in
Angriff genommen. Es ging mit dem Bus die Kueste hinunter zu den Pancakerocks - Pfankuchenfelsen - die vom Wasser ueber die Zeit abgeschliffen wurden und nun wirklich wie aufgestapelte Pfannkuchen aussehen. Nach einem kurzen Fotostopp war es nicht mehr weit bis nach Franz Josef. Komisch am anderen Ende der Welt einen Namen wie Franz Josef zu finden. Das kleine Dorf am Rande de Gletschers, der dem Dorf seinen Namen gegeben hat ist winzig aber ein guter Ausgangspunkt um den Gletscher und seine Umgebung zu erkunden. Der Maorilegende nach entstand der Gletscher durch die Traenen eines Maedchens. Sie ging fuer Ihr Leben gern in den Bergen wandern und eines Tages wurde Sie von Ihrem Geliebten begleitet. Der konnte nicht mit Ihr Schritt halten, rutschte ab, stuertzte in die Tiefe und fand den Tot. Sie war so traurig, dass Sie weinte und weinte und die Goetter haben Ihre zu Tal rinnenden Traenen gefrieren lassen und dadurch den Gletscher geschaffen. Das Maedchen hiess Hinehukatere und die Maori nannten den Gletscher der Legende folgend "Die Traenen von Hinehuketare". Zu seinem heutigen Namen kam der Gletscher erst 1865 als der deutsche Geologe Julius von Haast ihn erkundete und dann nach dem oesterreichischen Kaiser benannte (Ich muss noch raus finden, warum er als Deutscher Ihn nicht Bimarck getauft hat - meine lieben Freunde aus Oesterreich, das ist nicht boese gemeint, aber doch wirklich merkwuerdig - oder? Aber Franz Josef klingt auf jeden Fall besser als Bismarck...). Gestern bin ich so weit die Absperrungen erlaubten zum Gletscher gewandert. Die Landschaft ist wirklich grossartig. Man laeuft entlang eines breiten Tals, dass der Gletscher, als er bis sich bis zur Kueste erstreckte, geschaffen hat. Heute ist es ein Flussbett in dem das Schmelzwasser abfliesst. Das Flussbett ist unglaublich breit. Zur Zeit laeuft nur ein relativ kleiner Fluss aber ich kann mir gut vorstellen, wie das Ganze im Fruehling aussieht, wenn der Schnee auf den Bergen schmilzt.  Der Gletscher ist derzeit auch nicht so gross, da er sich staendig zurueckzieht und dann wieder rasant waechst. Beeindruckend ist aber trotzedem. Heute bin ich dann einen Wanderweg gelaufen, der vom nur 200 Meter "hoch"gelegenen Franz Josef auf 1300 Meter hoch ueber den Gletscher in die Berge geht. Obwohl ich schon um sechs Uhr aufgestanden bin, war ich bischen zu spaet oben auf dem Berg - der Gipfel war leider schon wieder in Wolken verschwunden. Als ich gegen sieben losgelaufen bin, war keine Wolke am Himmel. Aber na ja, schoen war der Weg auf jeden Fall und schon bei Aufstieg hat man tolle Ausblicke gehabt. Ich konnte das riesige schottergefuellte Fluss- /Gletscherbett bis zum Meer hin verfolgen. Unvorstellbar, welche Ausmasse der Gletscher einmal gahabt hat! Auf der anderen Seite konnte ich dann die Berge der Alpen sehen, echt schoen, auch wenn noch nicht richtig viel Schnee liegt. Morgen frueh geht es weiter nach Wakatane einem Bergdorf, dass an einem See gelegen ist und sehr schoen sein soll. Wie immer gibt es jetzt noch ein paar Bilder und damit verabschiede ih mich bis zum naechsten Mal! Eure Katrin
Der Mittelpunkt Neuseelands in Nelson

Die Pancakerocks an der Westkueste in Punakaiki

Das weite Gletschertal mit Schotter und Fluss

Da sagt der Ranger Stopp "bis hier hin und nicht weiter" und bevor wieder Kommentare kommen, nein ich habe nicht zugenommen, die Leute, die mich fotografieren machen das einfach nicht immer am vorteilhaftesten...

Der Gletscher vom Berg herunter betrachtet

ein schoene Spiegelung des Gletschers in einem kleinen See

1 Kommentar:

  1. Schöne Bilder :)
    Ich lese schon seit Beginn deiner Weltreise bei dir mit und frage mich, ob du dich manchmal alleine fühlst oder immer Anschluss zu anderen Reisenden findest.
    Was sind für dich die größten Vorteile des Alleineverrreisens?
    Wie lange bist du denn noch unterwegs?

    LG Jasmin

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