Dienstag, 28. Februar 2012

Hallo aus Chile

...ja, ich bin gut angekommen! Seit gestern bin ich in Arica, Chile. Die kleine Stadt liegt direkt am Pazifik und es ist heiss!!! Als ich an der Grenze aus dem Bus gestiegen bin, habe ich gedacht, mich trifft der Schlag. Das Thermometer am Grenzposten bestätigte mein Gefühl: 35 Grad im Schatten - toll, endlich Sommer. Heute habe ich also gleich mal einen schönen Tag am Strand verbracht. Der Sand ist so heiss, dass man sich die  Füsse verbrennt, das Wasser des Pazifik hingegen ist ziemlich kalt, dafür aber richtig erfrischend. Die Landschaft ist sehr bizarr, denn die Atacamawüste reicht direckt bis ans Wasser und so hat man, wenn man die Panamerikana herunter fährt, auf der linken Seite der Strasse Sand soweit das Auge reicht und auf der rechten den azurblauen Pazifik mit Wasser soweit das Auge reicht. Eine andere bizarre Sache ist das Geld. Ich fühle mich richtig reich. Habe gerade ein Bier und ein Sprite für ein leckeres, kaltes Gutenabendradler am Eckladen gekauft und dafür 900 Chilenische Pesos bezahlt und vorhin bei der Bank habe ich 200.000 Pesos abgehoben - ich muss jetzt alles durch 645 teilen... Jetzt habe ich kanpp über zwei Wochen Zeit vom Norden nach Santiago de Chile zu kommen, denn am 15. März geht mein Flieger auf die Osterinsel. Morgen fahre ich ca. fünf Stunden mit dem Bus in Richtung Süden nach Iquiqe. Dort werde ich noch einen Tag am Strand verbringen um danach ins Landesinnere nach San Pedro de Atacama, mitten in der Atacamawüste gelegen, zu fahren. Dann soll es weiter gehen nach La Serena, wo ich mir die grossen Observatorien und den Sternenhimmel anschauen will. Von dort aus sollte ich dann relativ schnell nach Santiago de Chile gelangen. Mehr gibt es erst mal nicht zu berichten. Ich wünsche eine gute Nacht und melde mich in ein paar Tagen wieder - Eure Katrin
Der Pazifik

Die Innenstadt von Arica

Das offene Wohn- und Esszimmer mit Küche im Hostel

Sonntag, 26. Februar 2012

Colca Canyon und eine Nacht bei den Skorpionen...

Hallo - ich habs geschafft und bin wieder gut über die Kante des Colca Canyon gestiegen! Aber am besten ich fange am Anfang an: Los ging es am Donnerstagmorgen um 3:00 Uhr! Zusammen mit zwei sehr netten Engländern, Emma und Jack, brach ich mal wieder in tiefster Nacht im Sammeltaxi auf. Als es gegen halb sechs zu dämmern begann, waren wir gerade auf 5000 Meter, dem höchsten Pass, und es gab Eis und Schnee zu sehen. weitere eineinhalb Stunden später erreichten wir Chivay, ein kleines Dorf am Rande des Tals, welches zum Canyon führt. Hier gab es Frühstück und weiter gings zum "Cruz del Condor", dem Kreuz des Kondors, einem Ausblick, wo die Kondore fliegen - leider konnten wir nicht viel sehen, da es total nebelig war. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir dann den Beginn des Abstiegs in den Canyon und los ging es. Drei Stunden steil bergab - von 3300 Metern Höhe bis ins Tal auf 2300 Meter Höhe. Der Weg war echt schwierig und unten angekommen hatte ich Puddingbeine. Kurz nach dem Start kam dann auch die Sonne raus und der Nebel verzog sich, so dass wir richtig gute Sicht hatten und die Aussichten, die sich boten, waren fantastisch. Das Gestein des Canyons hat die verschiedensten Farben und über bzw. vor uns sahen wir immer die schneebedeckten Gipfel der Anden. Mit der Sonne kam die Thermik und mit der kamen auch die Condore und diese grossen Vögel fliegen zu sehen, war so beeindruckend. Ihre Art zu fliegen und mit den Winden zu spielen ist einzigartig. Unser Guide hat uns erklärt, dass diese Vögel in Freiheit bis zu 80 Jahre alt werden, sie Leben in Einehe und kümmern sich zwei Jahre um ihre Jungen, bis diese ausfliegen. Die Kondorpaare haben deshalb auch nur alle sechs bis sieben Jahre Nachwuchs und wenn sie Nahrung suchen, können sie bis zu vier Kilogramm Fleisch in Ihrem Hals zum Nest transportieren. Wenn sie so voll geladen sind haben sie allerdings Probleme beim Starten und brauchen richtig guten Aufwind. Nachdem wir also unten angekommen waren ging es noch ca eine Stunde mehr oder weniger gerade am Hang entlang zu einem kleinen Dorf, in dem wir unser Mittagessen eingenommen haben: Alpacageschnetzeltes mit Reis - sehr lecker! Nach der kurzen Pause ging es weitere drei Stunden bergauf bergab durch den Canyon bis zu einer Oase am Grund des Canyons. Dort haben wir übernachtet und das war echt abenteuerlich. Erstens gab es keinen Strom, also hiess es nach Ankunft schnell duschen (mit kalten Wasser) bevor es richtig dunkel wurde. Danach gab es Abendessen, gekocht auf Holzfeuer, bei Kerzenschein und danach folgte die dunkelste Nacht meines Lebens. Es war unglaublich dunkel, denn es war bedeckt, kein Mond, keine Sterne, links und rechts die hohen Felsenwände, neben der Oase dröhnte der Fluss und es gab kein Bischen Lichtverschmutzung - absolute Dunkelheit. Nach dem Zähneputzen mit Taschenlampe gings zurück in die Bambushütte und dort wartete eine gruselige Überraschung auf mich. Direkt über meinem Bett sassen zwei Skorpione an der Wand, beim Umschauen in der Hütte fanden sich weitere an... also zurück zu den anderen, Hilfe holen... Unser Guide versicherte uns wieder und wieder, dass die Tierchen unbedenklich und harmlos seien und da es sie in der Oase überall gab, blieb uns nichts anderes übrig, als seinen Versprechungen zu glauben. Ich habe dann so lange mit der Taschenlampe auf sie gezielt, bis sie sich verkochen haben. Dann bin ich ganz schnell in mein Bett gekrochen mit Schal und Kaputze und habe mir eingeredet, dass die Viehcher nicht über schlafende Menschen krabbeln. Gott sei dank war ich so fertig, dass ich nicht lange Zeit hatte zum Überlegen und fast sofort am einschlafen war. Dan  war da dieses Rascheln und ich war blitzschnell wieder hellwach. Nach einigem hin und herüberlege, ob ich wirklich sehen will, was dieses Geräusch macht, habe ich doch die Tschenlampme angemacht und siehe da: eine dicke, fette Maus. Die wollte sich gerade über mein erstes Frühstück hermachen, was ich den ganzen Tag mühsam durch den Canyon geschleppt habe. Also bin ich wieder aufgestanden, vorher den Fussboden abgeleuchtet, alle sachen in den Plastiktüten fest eingewickelt, alles in den Rucksack gesteckt, Rucksack fest verschlossen und zurück ins Bett. Danach bin ich aber wirklich fast sofort eingeschlafen. Um halb fünf Uhr Morgens klingelte der Wecker und der wirklich schwere Teil der Tour begann. Nach meinem kleinen Frühstück, bestehend aus einer Banane und vier Oreokeksen, hiess es warten. Abmarsch war für um fünf geplant und wer fehlte? Unser Guide... der tauchte dann gut gelaunt eine gute halbe Stunde zu spät auf und so begannen wir den Aufstieg aus dem Canyon um kurz vor sechs. Dann folgten drei ziemlich harte Stunden und ein Wechselbad der Gefühle. Die erste halbe Stunde war schlimm. Meine Beine waren so schwer von den sieben Stunden Wanderung am Vortag und ich habe gedacht, ich komme nie oben an. Danach ging es aber immer besser. Ich hatte meinen Rythmus gefunden und meine Beine haben sich auch langsam gelockert und Emma und Jack waren die perfekten Wanderpartner, denn wir hatten alle drei ungefaehr das selbe Tempo, so dass wir uns immer wieder gegenseitig anfeuern konnten. Die letzte halbe Stunde war dann die Hölle und ich habe gedacht meine Waden und mein Hintern platzen jeden Moment. Das schlimmste daran war, dass uns auf dieser Höhe die ganzen faulen Touristen, die bis um halb acht schlafen konnten, auf den Maultieren überholten und belustigt, beinebaumelnd auf uns herunterlächelten. Uns blieb nichts anderes übrig als die Zähne zusammenzubeissen und durchzuhalten. Zweieinhalb Liter Wasser, einen halben Liter Cola, jeder Menge Keksen und 1100 Höhenmeter (von 2300m Oase auf 3400m am Canyonrand) später kletterten wir über den Rand des Canyons. Ich war so fertig, aber gleichzeitig so stolz und glücklich, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, nicht mehr in Kategorien zu denken, denn ich habe schon am Cotopaxi und auf Machu Picchu gedacht, ich muss sterben - aber das war nochmal schwerer. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann noch einmal ca 20 Minuten über flaches Terrain zum Fr¨hstück, was wir uns mehr als verdient hatten. Danach fuhren wir oberhalb des Canyons zurück in Richtung Chivay. auf dem Weg machten wir kurz halt in Panque und haben unsere verdammt müden Beine in den heissen Quellen eingeweicht. Das warme Vulkanwasser tat so gut, das  ich Schwierigkeiten hatte, mich davon zu trennen. Nach dem heissen Bad noch fertiger als vorher gab es Mittagessen in Chivay und gegen 17:00 Uhr waren wir zurück in Arequipa, wo wir unsere überstandenen , anstrengenden zwei Tage mit einem Kingmenü bei Burger King ausgiebig feierten. Jetzt noch einige Fakten für die Bildungsbegeisterten: Der Colca Canyon ist mit 3269 Metern Tiefe der zweittiefste Canyon der Welt und mehr als zweimal so tief, wie der Gand Canyon. Was unterscheidet einen Canyon von einem Tal? Laut den Erklärungen unseres Guides ist ein Tal breiten als tief und ein Canyon tiefer als breit - macht Sinn, oder? Und zu guter Letzt - der tiefste Canyon der Welt liegt auch in Peru und gar nicht weit entfernt vom Colca Canyon. Der Cotahuasi Canyon hat eine Tiefe von 3354 Metern und ist damit noch einmal ca. 150 Meter tiefer als der Colca Canyon. Jetzt noch wie gewohnt ein paar Bilder, obwohl auch die wieder nicht alles wiedergeben können. Damit verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal, dann schon aus Chile! Katrin
Der Rand des Canyon mit den schneebedeckten Gipfeln der Anden im Hintergrund

Der Weg nach unten

Blick entlang des Flusses Colca

Der Weg nach oben von der gegenüberliegenden Seite des Flusses

Ja, er lebt noch! Grüsse von Herrn Hase (er war auch mit auf Machu Picchu, ich habe aber vergessen, ihn zu fotografieren)

Blick zurück auf dem Weg nach oben, ganz unten sieht man die Oase
zur Feier des Tages gab es ein leckeres Fast Food



Donnerstag, 23. Februar 2012

Reiseblues am Titicacasee und Ankunft in Arequipa...

Gerade ist mal Platz am Computer und ich habe ein wenig Zeit und so möchte ich noch schnell meine Erlebnisse zum Titicacasee beenden, denn am Busbahnbahnhof ich ich nicht mehr fertig geworden.
Nach dem Ausflug zu den Inseln bin ich gerade noch so "nach Hause" ins Hostel gekommen. Dort angekommen wusste ich nicht, was ich im Bad als erstes tun sollte - mein Gesicht oder meinen Allerwertesten über die Toilette hängen... na ja, nach einer ziemlich anstrengenden Nacht im Bad bin ich am frühen Morgen in mein Bett gekrochen und war einfach nur fertig. Leider musste ich meinen bereits gebuchten Bus nach Bolivien saussen lassen. Damit fing mein erstes Reisetief an. In allen einschlägigen Foren und Büchern wird ja davon gesprochen und früher oder später musste es ja kommen. Ich habe jedenfalls zwei ganze Tage im Bett verbracht und mich von Elektrolytmischungen (Danke Anja, dass du mir so viele Tütchen davon mitgegeben hast), Wasser, Cola und  trockenen Crackern ernährt. Am zweiten Tag habe ich mich gezwungen aufzustehen und mal kurz in die Stadt zu gehen um eine Suppe zu essen und das war schon unheimlich anstrengend. Nichts desto trotz habe ich mich am Tag darauf aufgerappelt und bin mit dem Bus über die Grenze nach Copacabana auf der Bolivianischen Seite des Titicacasees gefahren. Das Wetter war immer noch bescheiden, d.h., Dauerregen und kalte 5 - 9 Grad Celcius. Auf der Fahrt bin ich mir meiner miessen Stimmung so richtig bewusst geworden.Alles war schrecklich: hässlich, dreckig, kalt, einfach nicht schön... In Copacabana habe ich mir dann ein "teures" Hotel gesucht, in der Hoffnung, dass es eine Heizung gibt - aber Fehlanzeige. Das Hotel war relativ neu und das Beste, in dem ich seit Beginn der Reise gebucht hatte, aber meiner Stimmung hat das auch nicht auf die Sprünge geholfen. Im Gegenteil - mir sind all die Kleinig - und "Grossigkeiten" aufgefallen, die ich bisher immer einfach akzeptiert, hingenommen oder willentlich übersehen habe. Es ist einfach unglaublich, wie ein halber Kontinent so blind für Details sein kann. Ich könnte eine Liste schreiben, die ins Unendliche führt. überall sieht man den guten Willen, aber nichts wird richtig zu Ende gedacht und fertig gestellt. Das fängt an bei den Fliesen im Bad, wo einfach Stücke fehlen  oder die Bordüren mittendrin einfach mal Kopf stehen, es geht weiter beim Fussboden, wo an den Seiten das Holz zu knapp bemessen ist, fünf falsche Löcher in der Wand, um den Fernseher anzubringen, Lichtschalter, die in allen erdenklichen Höhen angbracht sind, falscher Stuck, bei dem Zentimeter fehlen, schlampig gedeckte Dächer, so dass es dir auf den Frühstücksteller tropft, Fenster, die sich nicht schliessen lassen usw usw usw. 
Dann ist da noch der Service... Ich habe einmal mein Bett verlassen um etwas essen zu gehen, denn nur von Keksen und Bananen wird man auch nicht wieder fit. Copacabana ist ein Touristenort und hat ein Überangebot  an Restaurants. Auch hier habe ich mir eines der besseren ausgesucht, weil ich meinem Magen noch nicht wieder richtig trauen konnte und auch hier nichts als Ignoranz - Überbesetzung und Däumchendrehen an der Theke - ich habe ganze 15 Minuten auf die Karte gewartet, bin dann (wiedermal) aufgestanden und hab sie mir selbst geholt. Die ersten Zwei Gerichte gab es nicht, Kamillentee war auch aus, also gab es heisse Schokolade und Reis mit Fleisch (das Übliche). Das Restaurant füllte sich und die Kellner tratschten weiter. Dann kam endlich die Zuckerdose und ich freute mich schon auf mein Heisgetränk, denn auch im Restaurant herrschten sibirische Temperaturen. Weiter 15 Minuten später kam die Schokolade - ungesüsst, was normal ist, aber ohne Löffel für den Zucker (was auch normal ist)... Bis mein essen kam war die Schokolade längst alle und keinem Kellner kommt es auch nur Ansatzweise in den Sinn, mal zu fragen, ob man vielleicht noch etwas trinken will. Ich hätte an dem Abend platzen können. Leider kann ich das Gefühl nicht beschreiben und auch wenn ich mir immer wieder vornehme, nicht aus der Sicht eines Menschen, der im Hotel arbeitet, an die Sache heranzugehen, geht mir jedesmal die Hutschnur hoch, wenn ich sehe, wie da Geld einfach nur liegen gelassen wird und dazu auch noch verschwendet für zu viel, zu langsames Personal und viel zu teure und dann doch nicht genutzte Software (ich habe in einigen Lokalen einen langen Hals gemacht und Bauklötze gestaunt, als ich gesehen habe, dass die mit Micros arbeiten - das nur als Randnotiz, für alle die es verstehen ;O) Zurück in meinem kalten Bett und mit kalten Füssen , die mir bis an den Hintern reichten, habe ich für mich persönlich die weltbewegende Frage: "Kann ein  Mensch an kalten Füssen sterben?" mit JA beantwortet und beschlossen, dass mein Ausflug auf die Isla del Sol (grösstes Heiligtum der alten Inkas, weil da wohl Ihr höhster Gotte geboren wurde und die Welt geschaffen hat) und nach La Paz unter diesen Umständen und mit meiner Laune keinen Sinn hat. Am nächsten Morgen bin ich also nach zwei Tagen in Bolivien zurück nach Puno gefahren und habe mir da ein Ticket nach Arequipa gekauft. Während ich auf den Anschlussbus gewartet habe, habe ich Euch geschrieben und nach sechs Stunden Fahrt bin ich auf mehr als 1000 H¨henmeter weniger in Arequipa angekommen und habe nach sieben Nächten die erste Nacht geschlafen wie ein Stein - keine kalten Füsse und auch sonst viel besser. Am Montag war das Wetter in Arequipa auch noch trübe und auch meine Stimmung war noch nicht wieder so, wie sie sein sollte und so habe ich einen ganz faulen "Antiheimwegtag" eingelegt. Zuerst habe ich eine Stadtrundfahrt in einem Doppeldeckerbus gemacht und danach habe ich mich in einem Irish Pub niedergelassen. Das war das baheliegenste zu Deutschland, was ich finden konnte. Da gab es dann richtig leckeren Kartoffelbrei mit Würstchen, drei irische Whiskey und gute Pubmusik danach sah die Welt soooooo viiiiieeellllllllll besser aus und ich habe noch eine Nacht ausgiebig geschlafen. Am Morgen bin ich ziemlich früh munter geworden und da die Sonne schien und es schon richtig schön warm war, bin ich auf die Dachterrasse neben meinem Zimmer geklettert und wurde auch promt mit dem tollsten blauen Himmel und bestem Andenpanorama belohnt. Vor mir leuchteten die drei schneebedeckten Hausvulkane "El Misti" (5822 m), "El Chachani" (6057 m) und der "Pichu Pichu" - da war die Welt wieder in Ordnung... Danach gab es Pfannkuchen mit Banane zum Frühstück und danach bin ich ins Kloster San Katalina gegangen. Dieses Kloster ist das Schönste, dass ich bisher gesehen habe und eine richtige Stadt in der Stadt. Es liegt hinter hohen Mauern und umfasst einen ganzen Stadtteil. An jeder Ecke innerhalb des Klosters gab es Bilderbuchmotive zu sehen. Einfach toll. Jetzt muss ich schlafen gehen, denn heute Nacht um 3 muss ich fit sein, denn dann geht es zum Colca Canyon (zweittiefster Canyon der Welt und mehr als doppelt so tief wie der Grand Canyon in den USA) und es liegen acht Stunden Wanderung hinunter in den Canyon vor mir und am Tag drauf muss ich da dann wieder raus klettern! Drückt die Daumen, dass es nicht regnet und dass ich endlich einen Kondor sehe!
Eure Katrin
Pichu Pichu und Chachani

El Misti

Kloster Santa Katalina

Kloster Santa Katalina
Kloster Santa Katalina

Kloster santa Katalina

Sonntag, 19. Februar 2012

Die Schwimmenden Inseln auf dem Titicacasee

Am Dienstag Morgen ging es wieder einmal sehr frueh los. Um 7:00 Uhr fuhr das Boot zu den schwimmenden Inseln "Las Uros". Dabei erfuhr ich auch viele interessante Dinge ueber den See. Der Titicacasee auf ca 3850 Metern ist der höchstgelegene, befahrene See der Welt. Der name kommt aus dem Quechua - der Inkasprache und bedeutet: "Titi" = Panther und "Caca" = Grau also grauer Panther. angeblich hat der See die Form eines grauen Panthers, wenn man Ihn aus der Ferne betrachtet - bei mir hat die Vorstellungskraft ausgesetzt...
Der See ist grösser als ich dachte und bei der Bootsfahrt wurde mir das Ausmass erst bewusst. Die Urus, die die schwimmenden Inseln bewohnen sind ein altes Volk, welches urspruenglich an den Ufern des Sees lebte. Als dann aber die Inkas mit einem anderen ansässigen Stamm Krieg anfingen, haben die Urus nach einer Möglichkeit gesucht, in Frieden zu Leben und sind auf das Wasser geflohen. Die Idee sich eine eigene Insel zu bauen ist ziemlich unglaublich, aber Sie haben es geschafft. Zuerst werden dafür Blöcke aus Schilfwurzeln geschnitten, welche Schwimmen. Diese werden dann mit Seilen vertaut. Auf dieses "Fundament" kommen dann ca 1,5 Meter Schilf, welches in abwechselnden Richtungen gestapelt wird und dann von ober her kontinuierlich aufgefüllt werden muss, weil es ständig am verotten ist - dementsprechend muffig riecht es auch auf den Inseln. auf der Peruanischen Seite des Sees gibt es wohl an die 50 dieser schwinçmmenden Inseln. Davon liegen einige abgeschieden vom Rest und die Bewohner haben sich gegen den Tourismus ausgesprochen. Die Inseln, die man besuchen kann, haben nichts mehr ursprüngliches. Das Ganze war ein einziger Touristenzirkus - ich weiss, dass ich mich nicht beschweren darf, denn ich unterstütze das Ganze ja auch. Nichts desto trotz fand ich es sehr traurig wie sich die Menschen dort wortwörtlich verkaufen.
Der wackelige Fussboden auf den Inseln

Eine Bewohnerin demonstriert den Bau einer Insel

Das Dorf auf der Insel mit seinen Schilfhütten

Puno - Festival de la Candelaria 13. & 14. Februar 2012


Hallo zusammen - nach einer kleinen Sendepause gibt es heute, waehrend ich auf meinen Bus warte, Neuigkeiten. Am letzten Sonntagabend bin ich nach 9 Stunden Busfahrt durch das Andenhochland in Puno am Titicacasee angekommen. Auf der Fahrt überquerten wir einen Pass und haben noch ein paar Ruinen angeschaut. Ausserdem habe ich einen schönen Schnappschuss, damit Ihr mal seht, wie gross ich im Vergleich zu allen anderen hier bin: 
Am Pass zwischen der Region Cusco und Puno

Señora, Babyalpaca, Katrin
In Puno habe ich freudig zur Kenntnis genommen, dass das Festival noch nicht vorbei ist. Der Reisefuehrer sagte eigentlich, dass es immer die ersten beiden Tage des Februar trifft, aber dieses Jahr ist alles etwas spaeter. Am Montag habe ich mich also gleich ins Getuemmel gestuerzt und es war fantastisch. Das Ganze wird zu Ehren der "Virgen de la Candelaria" (eine spezielle Maria "Maria des Lichts") veranstaltet und dann mit dem Karnevall zusammengelegt. Die Festumzüge in Puno sind die grössten in Peru und es nehmen über 40000 Tänzer und Tänzerinnen sowie mehr als 5000 Musikanten teil. Das Ganze dauert dann über eine Woche. Die Zahlen klingen unglaublich, aber ich denke, sie stimmen. Der Umzug am Montag zum Auftakt der Festlichkeiten begann morgens um 8 Uhr und Nachts um 2 waren immer noch nicht alle Gruppen durch. Hier ein Paar Eindrücke:


























Dienstag, 14. Februar 2012

Machu Picchu 09. - 10.02.2012 - Teil 2

Nachdem ich etwas Zeit hatte, mein Machu Picchu Abenteur sacken zu lassen, kann ich Euch nun erzaehlen, wie es war ohne die Superlative zu ueberstrapazieren! Also, gleich vorweg - es war fantastisch und obwohl es Touristenabzocke pur ist, kann man sich dem Zauber nicht entziehen.
Am 9. Februar ging es los und zwar mit einer wiedermal ziemlich rasanten Sammeltaxifahrt durch tollstes Andenpanorama. Um 9:30 wurde ich als letzter Passagier zwischen den Fahrer und den Beifahrer gequetscht, so dass der Fahrer beim Schalten jedesmal um mein Knie "herumschalten" musste. Der Minibus war bis zum letzten Platz bestetz mit ner bunten Mischung aus Bauern, Schulkindern und Businessleuten, die nicht von ihrem Handy lassen konnten (ja die Blackberries haben es auch in die Anden geschafft). Waehrend der Fahrt musste ich wiedereinmal neidvoll feststellen, dass die Menschen hier mit einem "oeffentlichen Verkehrsmodus" ausgestattet sind, den ich auch gerne haette. D.h., sobald sie in einem Taxi oder Bus sitzen, schlafen Sie sofort ein, um dann genau zwei Minuten vor Ihrer Haltestelle wieder aufzuwachen - faszinierend! Der Beifahrer hat also auch ca 25 Sekunden nach Abfahrt geschnarcht und ist dann und wann auf meiner Schulter gelandet. Ruetteln und Wackeln bringt wenig, denn das macht die Strasse schon zur Genuege. Auf der Fahrt gab es wieder viele interessante Dinge zu sehen. Zum Beispiel wird hier die Landstrasse noch von Hand gefegt. Ich weiss nicht, wieso es in Peru eine Arbeitslosenquote von ca. 7 % gibt. Denn da auf der Strasse waren schon mal ca. 50 kleine Menschen, ganz in Orange gekleidet, damit beschaeftigt, die Strasse zu fegen, obwohl das mehr oder weniger eh nur eine Schotterpiste war... Der Taxifahrer erzaehlte mir noch viele andere Dinge z.B. dass in der Region bis auf ueber 4000 Metern Hoehe ueber 300 verschiedene Kartoffelarten angebaut werden. In Ganz Peru gibt es wohl ueber 3000 verschiedene Arten. Und die Kartoffelfelder an denen wir vorbeigefahren sind waren wirklich schoen, denn sie bluehten in allen erdenklichen Fraben von Dunkellila, ueber Flieder, Rosa, Gelb und Weiss.
Nach 2 Stunden kamen wir in Ollantaytambo an - einem kleinen Dorf in den Bergen. Hier hatte ich noch etwas Zeit, um mir die dortigen Inkaruinen anzuschauen, bevor ich zum Bahnhof musste. Dort angekommen ging das ganze Touristenspektakel los. Passkontrolle am Eingang zum Bahnhof, Passkontraolle beim Einsteigen in den Zug... Die Fahrt nach Aguas Calientes dauerte ca. 1,5 Stunden und verging wie im Flug. Die Landschaft war fantastisch, denn die Schienen folgen einem reisenden Fluss in einer Schlucht. Links und Rechts ragen hohe Berge auf. In Aguas Calientes hat mich ein netter Hostelmitarbeiter vom Bahnhof abgeholt und im stroemenden Regen zum Hostel gebracht. Nach dem Check in habe ich das winzige Dorf erkundet und den Beginn des Weges nach Machu Picchu gesucht, damit ich am naechsten Morgen nicht wie ein blindes Huhn durch die Gegend rennen musste. Das Dorf ist in einen steilen Canyon gezwaengt und auch hier fliesst ein reissender Fluss. Irgendwie war das Ganze ein wenig beklemmend und die steil, fast senkrecht aufragenden Felswaende haben mir schon am Abend vorher ordentlich Respekt eingefloesst. Nach einem fruehen Abendessen habe ich dann versuch zeitig zu schlafen, was nicht wirklich funtionierte. Mein Zimmer lag zur Strassenseite, an der auch alle Restaurants lagen. Also Restaurantmusik, Menschenlaerm und Kochtopfgeklapper bis spaet in die Nacht. Dann habe ich die Oropax rausgekramt, konnte aber ebensowenig schlafen, weil ich dann Angst hatte, den Wecker zu verpassen...
Um 3:45 Uhr wurde ich erloest und der Wecker klingelte. Nach einem schnellen Fruehstueck ging es um 4:30 Uhr los durch die dunkle Nacht Richtung Machu Picchu. Noch vor dem Beginn des Pfades - Passkontrolle. Dann ging es steil bergauf. Als ich kurz vor 6 Uhr oben ankam war ich klitsch nass geschwitzt. Aber es hat sich gelohnt, denn ich war kurz vor dem ersten Bus da und mit mir nur wenige Andere, so dass ich noch ein paar Minuten der Stille geniessen konnte, bevor die Touristenhorden einbrachen. Am Eingang wieder Passkontrolle. Um 6:30 Uhr habe ich dann eine Fuehrung mitgemacht, die bis ca. 9:30 dauerte. Ich hatte riesen Glueck mit dem Wetter! Beim Aufstieg war es zwar bewoelkt und wir hatten keinen schoenen Sonnenaufgang, aber es hat nicht geregnet und gegen Ende der Tour riss dann der Himmel komplett auf und die Sonne kam raus und es wurde richtig heiss. Fuer 10:00 Uhr hatte ich eines der wenigen Tickets fuer den Aufstieg nach Huayna Picchu (der steile Berg hinter der Stadt) ergattert. Jeden Tag duerfen da nur 400 Personen hoch und man muss das Ticket schon Tage vorher in Cusco reservieren. Also hiess es um 10:00 wieder Passkontrolle und dann ging die Quaelerei richtig los. Die Inkas waren definitiv ein bisschen verrueckt, als sie die Tempel auf der Spitze dieses Berges errichteten. Der Berg hat praktisch senkrecht abfallende Haenge und die haben die Treppen in die Felswand geschlagen oder wie Schwalbennester rangehaengt. Ich habe versucht, das in Bildern festzuhalten, aber ich glaube einfach, dass das ein Ort ist, an dem man gewesen sein muss, um das ganze Ausmass zu erafssen. Ich habe jedenfalls am Fusse des Berges nicht gedacht, dass ich oben ankomme. Ich habe auch einige andere getroffen, die gesagt haben, dass sie das Ticket haben, aber nicht hochklettern werden. Die haben jedenfalls etwas grossartiges versaeumt. Oben angekommen hatte man die atemberaubendste (im wahrsten Sinne des Wortes) Sicht ueberhaupt. Ich habe ein paar mal auch echt Anfluege von Panikattacken gehabt, obwohl ich eigentlich keine Hoehenangst habe. Die Treppen oder Felsen waren so steil und daneben ging es einfach nur 1000 Meter in die Tiefe, wo man den Fluss sehen konnte. Wenn Ihr euch die Bilder anschaut und seht wie klein Machu Picchu von oben aussieht, koennt Ihr euch vielleicht die Hoehe ausmalen. Die Ruhepause auf dem Gipfel und der Ausblick entschaedigten fuer alles und ich konnte doch verstehen, warum die Inkas diese Kraftanstrengung unternommen haben. Denn da oben ist man dem Himmel wirklich nah... Jedenfalls hatte ich einen riesen Respekt vor dem Abstieg. Aber Ende gut, alles gut, ich bin wieder heil unten angekommen, obwohl meine Beine einfach nur noch Pudding waren. Ich bin dann trotzdem nochmal die Terrassen bis zur anderen Seite von Machu Picchu hochgeklettert und habe von dort aus die Aussicht genossen bis dann eine riesen Regenfront aufzog, so dass ich auf dem Weg nach unten doch noch nass geworden bin. Abends um 18:45 Uhr fuhr dann mein Zug zurueck nach Ollantaytambo (vorher noch zwiemal Passkontrolle...) und von dort waren es nochmal 2 Stunden Sammeltaxi. Als ich kurz nach 22:00 Uhr in Cusco in meinem Hostel angekommen bin, war ich so fertig, dass ich praktisch sofort geschlafen habe, wie ein Stein.
Ich hoffe, ich konnte Euch mein Highlight ein bisschen nahe bringen und verabschiede mich bis zum naechsten Blog
Eure Katrin

Samstag, 11. Februar 2012

Machu Picchu - mein persoenliches Highlight - Teil 1, die Bilder

Mein Ticket und der Zug

Die Schlucht von Aguas Calientes unterhalb von Machu Picchu

Machu Picchu mit Huayna Picchu im Hintergrund

Der Pfeil luegt, es waren mind. 20 Min. mehr

"Stairway to Heaven"

Blick von Huayna Picchu herab auf Macchu Picchu

Atemberaubend... im wahrsten Sinne des Wortes

Ich wuenschte, ich waere schon wieder unten

da kommt der Regenzeitregen...

Dienstag, 7. Februar 2012

Cusco "Nabel der Welt"

Hallo und viele Gruesse aus dem Andenhochland. Seit drei Tagen befinde ich mich nun in der ehemaligen Inkahauptstadt Cusco. Cusco liegt auf etwas mehr als 3400 Metern Hoehe und es ist wieder ganz schoen anstrengend spazieren zu gehen. Dazu ist es am Tag relativ warm, es regnet ab und zu, aber in der Nacht wird es richtig kalt. Ich weiss, Ihr friert derzeit alle mehr als ich, aber bei Nachttemperaturen um vier Grad ist es nicht wirklich angenehm, wenn man bedenkt, dass es keine, aber auch gar keine Heizungen gibt! Na ja, wenigstens habe ich die Skiunterwaesche nicht umsonst mitgenommen ;O)
So, zurueck zum Thema - die Inkas haben die Stadt gegruendet und das sieht man auch noch an jeder Ecke. Es gibt sehr viele gut erhaltene Inkamauern, die die faulen Spanier einfach als Fundamente fuer Ihre Bauten genutzt haben. Der Name Cusco ist dem Quechua entlehnt und bedeutet uebersetzt "Nabel der Welt". Von Cusco aus regierten die Inkakoenige und erweiterten Ihr Koenigreich nach und nach auf eine unvorstellbare Groesse. In seiner Hochzeit reichte das Teritorium von Quito im Norden bis nach Santiago de Chile im Sueden. Dann kamen die Spanier und im November 1532 nahm Francisco Pizarro den regierenden Inkakoenig Atahualpa gefangen und marschierte nach Cusco. Er pluenderte und zerstoerte die Stadt fast vollstaendig und liess sie neu errichten. Dann kam irgendwann ein Erdbeeben und die Stadt wurde erneut zerstoert und wiederaufgebaut. Nachdem dann 1911 Machu Picchu entdeckt wurde, entwickelte sich Cusco zu groessten Touristenzentrum Perus und das merkt man auf Schritt und Tritt. In 10 Minuten auf dem Plaza de Armas wird man von mindestens 20 kleinen Leuten angesprochen, die einem irgendwas verkaufen wollen. Die Hostels und Hotels sind teurer als ueberall sonst und gleiches gilt fuer das Essen. Man muss sich schon sehr anstrengen um ein Mittagsmenue zu finden, das dem ueblichen Preisen Perus entspricht. Aber, jetzt kommt das ABER - aber: es ist trotzdem wunderschoen! Heute bin ich zur Jesusstatue oberhalb der Stadt gelaufen (oder geschnauft) und von dort aus hat man einen fantastischen Blick. Ausserdem habe ich mir die Kathedrale angeschaut und die kleinen, steilen Gassen erkundet, in denen man schon mal Frauen mit Ihrem Haustierlamas trifft. So viel fuer jetzt, ich muss jetzt meine Vorfreude auf Machu Picchu mit eine Weinchen begiesen - am Donnerstag gehts los und am Freitag muss ich um vier aufstehen, den Berg hochschnaufen, um hoffentlich um sechs zu Sonnenaufgang da zu sein. Drueckt mir die Daumen, dass es nicht regnet!
Eure Katrin

Kleiner Junge mit Kuecken


Plaza de Armas mit Kathedrale




Gasse mit Lamas


Blick auf die Stadt



Gasse mit Inkamauern


Inkamauern


Sonntag, 5. Februar 2012

Lima - Millionenmetropole am Pazifik

Einen wunderschoenen guten Morgen aus Cusco! Nach fuenf naechten in der Hauptstadt von Peru muss ich sagen, dass ich Lima toll finde. Es war ueberraschend sauber, gut organisiert und ich habe micht trotz aller Horrorgeschichten, die ich im Vorhinein gehoert habe, sicherer gefuehlt, als in Quito oder anderen Orten Ecuadors. Die Stadt ist riesig und ich kann nur fuer einen kleinen Teil, naemlich die Altsatadt und die Stadtviertel Miraflores und Barranco sprechen. Die Angaben ueber die Einwohnerzahl der Stadt schwanken betraechtlich. Angeblich sollen inklusive alle Aussenbezirke aber nun mittlerweile 13 Millionen in Lima wohnen und das ist Wahnsinn! Kurz bevor ich abgereist bin habe ich eine Reportage ueber Lima gesehen und dort wurde hochgerechnet, dass Lima die erste Millionenstadt sein wird, die geschlossen werden muss auf Grund von Wassermangel. Und nachdem ich da war, kann ich mir das sehr gut vorstellen, denn um die Stadt herum ist nichts als oede Wueste. Die Armenvirtel haben gar keine Wasserleitungen und werden ueber Wassertrucks versorgt und muesse schon jetzt jeden Tropfen Wasser sparsam einsetzen. Und im Springbrunnenpark war eine Dokumentation und die sagte genau das Selbe obwohl es etwas komisch anmutet, dass auf riesen Plakaten fuer Wassersparmassnahmen geworben wird und nebenan sprudeln die Riesenspringbrunnen. Aber dazu spaeter mehr. Begonnen habe ich meinen Aufenthalt mit einem Besuch im Museo Metropolitano und war gleich mal platt, denn fuer mich war dieses Museum eines der tollsten, die ich bisher gesehen habe. Ich wuerde nur das Natural History Museum davor setzen. Das Museum zeigt auf aufwendigste Weise die Geschicht der Stadt von den Inca und den anderen Ureinwohnern ueber die Spanische Kolonialisierung bis zum modernen Lima. Das Ganze ist eine einzige Multimediashow mit Projektionen, 3 D Filmen, simuliertem Erdbeben, aufwendig produsierten Filmen mit Orginalkostuemen an Originalschauplaetzen. Wirklich ein Erlebnis! am Donnerstag habe ich dann mit einem anderen deutschen Hostelbewohner die Altstadt erkundet. Angefangen am Plaza de Armas (der Zentrale Platz mit Praesidentenpalast, Kathedrale etc), an dem wir puenktlich zur Wachabloesung am Praesidentenpalast ankamen. Ich muss sagen, dass die Londoner da auch noch was lernen koennten. Das ganze Spektakel hat ne gute Stunde gedauert und die armen Kerle in Ihrer dicken Uniform haben mir echt leid getan. Dazu spielt die Militaerkapelle hervorragende Musik von Ravels Bolero bis zu El Condor Pasa war alles dabei. Danach ging es in die Kathedrale von Lima und weiter zum Kloster von San Francisco wo wir in einer Fuehrung die Katakomben mit mehr als 70000 Totenschaedeln, Knochen und was sonst noch so von Menschen uebrig bleibt - eklig, sag ich euch. Am Freitag habe ich dann einen der Sammelbusse genommen und bin nach Miraflores gefahren. In der Altstadt war herrlichster Sonnenschein aber je naeher ich dem Strand kam, um so neblicger wurde es und so habe ich vom Pazifik nicht wirklich viel gesehen ausser dichtem Seenebel. Am Abend spielte dann eine Band im Hostel und das war die beste Gelegenheit in meinen Geburtstag reinzufeiern. Am Samstag habe ich dann nochmal den Strand besucht und zur Feier des Tages habe ich mich anschliessens mit ein Paar Maedels, die ich Ecuador kennengelernt habe, getroffen. Zusammen sind wir dann in den "Parque del Aquas" den Wasserpark gegangen um uns die spektakulaeren Springbrunnen - Licht- und Lasershows anzusehen. Die waren wunderschoen. In die Springbrunnen wurden Taenzer und Filme projeziert, dazu gab es passende Musik. Das grosse Finale wurde begleitet von Bethovens Ode an die Freude und das im Original, d.h., wir haben aus Leibeskraeften mitgesungen und jede Menge Applaus bekommen!  Danach ging es weiter ins Stadtviertel Barranco. Barranco ist sehr malerisch mit alten Haeusern, Kopfsteinplastergassen und Strandzugang. Hier haben wir den Tag mit ein paar leckeren Cocktails ausklingen lassen und ich bin im Anschluss direkt weitergefahren zum Flughafen, denn mein Flieger nach Cusco ging heute morgen um kurz nach fuenf. Jetzt itze ich bereits in Cusco - wieder in den Anden auf 3400 m - und warte auf mein Bett. Ich kann euh sagen, ich bin ganz schoen fertig, also verzeiht mir, wenn heute mehr Tipfehler als ueblich im Text vorkommen. Ich hoffe, dass ich ein Mittagsschlaefchen machen kann, denn dann muss ich heute noch meinen Machu Picchu Besuch planen und die Tickets buchen. Also bis bald
Katrin

Plaza de Armas - Lima

Folkloregruppe auf de Plaza de Armas


Blick auf den Cerro de San Cristobal


Springbrunnen im Parque de Aguas


Gaucho, falsches Lama und Katrin

Donnerstag, 2. Februar 2012

Wer länger reist, ist später da oder wer A sagt, muss auch B sagen...

Einen wunderschoenen guten Abend aus Lima! Während Ihr gerade ordentlich friert, wie ich dem Wetterbericht im Internet entnommen habe, herrschen in Lima sommerliche 30 Grad! Gestern, am 31.01.2012, habe ich Ecuador verlassen und bin nun in meinem zweiten Land, Peru, angekommen. Diese Etappe meiner Reise war die bisher anstrengenste. Mein Wecker hat um fünf Uhr morgens in Vilcabamba geklingelt und um halb sechs ging es per Taxi ins 45 km entfernte Loja. Von dort aus ging es weiter mit dem Bus zum Grenzübergang in Macara und dann weiter bis nach Piura (Nordperu). Die Busfahrt dauerte insgesamt neun Stunden und war die unbequemste bisher. Das lag zum einen daran, dass die Strasse sehr schlecht war, es dazu viele Serpentienen hoch und dann wieder runter ging und an den stetig steigenenden Temperaturen im Bus. Ungefähr eine Stunde vor der Grenze sah es in Ecuador ziemlich asiatisch aus, denn überall waren Reisfelder mit weissen Reihervögeln drin, dazu wurden die Temperaturen tropisch und die Klimaanlage im Bus funktionierte nicht. Um mich herum sassen fünf schreiende Kinder und dazu hat der Busbegleiter wieder einen super Film eingelegt. Ich dachte schon, jetzt kommt "The fast and the Furious Nummer 99" oder "The transporter 6" aber nein, es kam noch schlimmer: die Neuverfilmung von "Conan der Barbar"! Also Hitze, schreiende Kinder, Serpentinen mit Schlagloechern so gross wie Badewannen und dazu zwei Stunden Gemetzel vom Feinsten - ganz Prima. An der Grenze gab es dann eine kurze Verschnaufpause, denn während die Grenzpoaten den Bus und das Gepäck durchsuchten mussten alle Passagiere raus aus dem Bus und die Grenzformalitäten erledigen. Auf Ecuadorianischer Seite mussste ich noch mal eine neue Touristenkarte ausfüllen, weil die Grenzkollegen am Flughafen in Quito meine einfach behalten haben. Aber der Grenzbeamte schien das schon zu kennen und war recht entspannt. Nachdem ich dann meinen Ausreisestempel im Pass hatte ging es ueber die Brücke, die den Grenzfluss zu Peru überquert und ins Büro der Peruaner. Da hies es wieder Touristenkarte ausfüllen, Pass Stempeln und fertig. Dann mussten wir noch zehn Minuten darauf warten, dass die Buskontrolle abgeschlossen wurde und dann ging es weiter. Direkt nach der Grenze durchquerten wir ein Tal mit Mango- uns Zitronenplantagen und dann begann die Peruanische Wüste und es gab nix mehr zu sehen ausser öde, halbtote Büsche und ab zu ein paar Ziegen, die die letzten grünen Zweige erhaschen wollten. Gegen 16:00 Uhr kamen wir endlich in Piura an. Piura war ziemlich dreckig und es lag Müll überall. Nach dem ich einen vertrauenswürdig aussehenden Taxifahrer gefunden hatte, ging es zum Bankautomat, um Soles zu holen. Ziemlich ungewohnte Währung und etwas kompliziert mit der Umrechnerei. Ich muss alles durch 3,5 teilen. Danach ging es weiter zum Flughafen, wo ich drei Stunden auf den Flieger nach Lima warten musste. Um etwas Zeit zu sparen habe ich zwei Fluege innerhalb Perus gebucht, weil die Busfahrt von Piura nach Lima ganze 16 - 18 Stunden dauern würde und die Weiterfahrt von Lima nach Cusco mit mörderischen 30 Stunden angesetzt wird! Dazu waren die Flüge billig und haben nicht viel mehr als die Bustickets gekostet. Auf dem Flughafen herrschten angenehm klimatisierte 20 Grad bis zum Stromausfall. Ich sass im Flughafencafe, hatte gerade ein Sandwich bestellt und mich mit einem netten Touristen aus Argentinien unterhalten, als auf einmal das Licht aus ging und es ganz still wurde. Alles dunkel, keine Musik und auch sont nix. Dann ging das Licht wieder an und kurz drauf wieder aus... Der Flug an sich war dann aber sehr bequem und ging mit 1 Stunde und 20 Minuten auch recht schnell. Am Flughafen in Piura habe ich ausserdem sehr nette Limeños kennengelernt, die sich sehr fürsorglich um mich gekümmert haben. Ich bekam noch einige Sicherheitshinweise und auch das Angebot, falls mein Hostel kein Taxi zum Flughafen in Lima geschickt hat, dass sie mich bringen wuerden. Es gibt eben doch noch nette Menschen. Wir haben uns lose verabredet und ich hoffe, dass es mit dem Treffen klappt. Mein hostel hat aber anständig gearbeitet und die Abholung pünktlich an den Flugahfen geschickt, Von dort aus waren es nochmal 30 Minuten Autofahrt durch die Stadt, so dass ich gegen 22:00 Uhr endlich angekommen bin. Mein Hostel ist sehr schön in einer alten kolonialen Villa gelegen. Die Räume sind hoch, Decken haben tollen Stuck und gleich gegenüber liegen ein Park und Museen. Ich wohne in einem Achtbettzimmer, was ich derzeit für mich alleine habe und das Bad ist sauber. Nach dem kleinen, beschaulichen Vilcabamba ist Lima gleich mal ein Kulturschock, denn mit seinen fast neun Millionen Einwohnern ist es doch ein klein wenig grösser. So viel fuers erste, weiteres beim nächsten Mal - bis dann sommerliche Grüsse aus Lima
Katrin

Vilcabamba, das Tal der Hundertjährigen

Es wird mal wieder Zeit, dass ich etwas zum Besten gebe und hier in Lima ist das Netz auch wieder schneller, also mpechte ich euch von meinen zehn Tagen in Vilcabamba erzaehlen. Vilcabamba liegt im Sueden Equadors und ist ein kleines, verschlafenes Dorf in den Bergen. Bekannt wurde das Dorf in den 70er Jahren, als Wissenschaftler sich der überdurschnittlich alten Menschen annahmen. Zahlreich Forscherteams haben das Tal und seine Bewohner untersucht und die Erklaerungen reichen vom milden Klima über negative Ionen in der Luft, mineralreiches Bergwasser bis hin zu esoterischem Schnick Schnack, der Vilcabamba heilende K´räfte zuschreibt. Eins steht fest, es ist ein Ort zum Entspannen und Seele baumeln lassen! Meine zehn Tage verginengen wie im Flug. Im Hostal Izhcayluma trifft man eine bunte Mischung von Reisenden aus aller Herrenlaender und so wird es nie langweilig. Meine ersten beiden Tage verbrachte ich  mit drei reizenden, älteren Damen aus den USA. Wir haben ein Naturreservat besucht und haben uns von einem Einheimischen (dessen Vater 97 ist und immer noch auf dem Feld arbeitet) in abgelegene Bergdoerfewr fahren lassen. Dann hat sich unsere Gruppe alleinreisender Maedels formiert und das war jede Menge Spass! Die Belgierinnen Barbara und Lieselott haben Ferien von Ihrem Freiwilligenjahr in Peru gemacht, Jenny aus Amerika war auf dem Selbstfindungstripp, Juul aus Holland hatte genug von Ihrem Job und reist fuer sechs Monate durch Suedamerika, genau wie Felicia, eine Krankenschwester aus der Schweiz. Die mutigste von allen war Martha aus Polen. Sie ist vor zwei Monaten allein mit Ihrem Fahrrad in Caracas/Venezuela gestartet und hat seit dem 4000 km ausschlieslich auf dem Rad zurueckgelegt und weitere 6000 km liegen bis Feuerland vor ihr - Hut ab, sag ich da nur! In meiner Zeit habe ich drei Wanderungen unternommen, bin vier Stunden zu Perd (der Opa des Pferdemanns ist angeblich im Alter von 127 Jahren gestorben) unterwegs gewesen, habe mir drei Massagen gegönnt und habe den Rest der Zeit mit interessanten Gespraechen, meinem neuen Buch und nichts tun in der Haengematte verbracht. Nicht zu vergessen ist natuerlich das gute deutsche Essen. Denn das Hotel wird von Deutschen gefuehrt und ist ein echter Tipp! Kurz um, ich bin so entspannt, wie schon lange nicht mehr! Hier noch ein paar Bilder

Ferkelalarm auf der "Landstrasse"



Katrin als "Caballera"


Blick auf Vilcabamba vom Hostal


Ja, ich war auch drei Mal schwimmen