Montag, 28. November 2011

Mein erstes Erdbeben - 4,8 auf der Richterskala

So, jetzt bitte nicht erschrecken! Aber am Freitag habe ich mein erstes Erdbeben erlebt! Zwei weitere Bewohner des Hostels und ich sassen beim Abendessen zusammen, als auf einmal alles anfing zu wackeln! Das war echt komisch. Erst war es so ein leichtes vibrieren und wir dachten, der Nachbar schiebt mal wieder sein Rolltor auf und zu, aber dann hat der Schrank angefangen zu klirren und die Lampe fing an zu wackeln und die Schwanckungen waren deutlich zu spueren. Wir haben dann mit unserer Vermieterin gesprochen und die hat uns beruhigt, das sei gar nichts und ist normal (kommt wohl jeden Monat mal vor). Sie hat uns auch erklaert, das es im Spanischen zwei Woerter fuer Erdbeben gibt. Wir hatten ein "kleines": un temblor - das ist nur ein kleines Wackeln und dann gibt es die "grossen": un terremoto - dabei faellt dann auch was um. Laut Internetauftritt der ecuadorianischen Seismographen hatte das Beben eine Staerke von 4,8 und ich fand das schon ausreichend.
So nun noch ein paar Bilder, wie versprochen:

Plaza San Francisco

Plaza Granda mit dem Praesidentenpalast

Blick auf die Altstadt vom Parque Itchimbia


Yoga in der Spanischschule



Blick auf den Vulkan Cayambe

Touristenpferde machen Siesta

Am Vormittag ist Sommer und am Nachmittag schneit es > verdammt kalte Fuesse!

Freitag, 25. November 2011

Spanischunterricht + 4300 Hoehenmeter + verrueckter Norweger = YOGA

Hallo zusammen - ihr fragt euch jetzt sicherlich, was das fuer eine Formel sein soll. Ich erklaere es euch, waehrend es draussen wie aus Eimern schuettet und gewittert, wie verrueckt. Am Dienstag ist ein neuer Schueler in meiner Sprachschschule aufgetaucht. Er ist Norweger, etwa 50 Jahre alt, professioneller Yogalehrer und vorallen ist er verrueckt! In der regulaeren Pause hat er erstmal eine Yogastunde abgehalten, was darin resultierte, dass der Direktor der Schule, seine Frau, die Lehrerin, die Sekretaerin, das Maedchen fuer alles und ich nebeneinander auf dem Fussboden lagen. Ein Bild fuer die Goetter! Ich hoffe, dass ich euch bald ein paar zeigen kann. Weil heute Ende der Woche ist, hat unser Direktor, Gustavo, entschieden, dass wir einen Ausflug machen - gesagt getan - der verrueckte Norweger, Gustavo und ich sind zum Vulkan Ichimbia aufgebrochen. Um hoch auf die 4300 m zu gelangen faehrt man mit einer Seilbahn (dem Teleferiqo) und ueberwindet dabei mehr als 1000 Hoehenmeter in weniger als 15 Minuten. Oben angekommen sind wir gewandert, ich mal wieder aus der Puste, Gustavo voellig entspannt und unser norwegischer Yogi hat sich gar nicht mehr eingekriegt, weil da oben so ein tolles Charma und so viel kosmische Energie vorhanden waren, dass wir gleich wieder Yoga gemacht haben. Die anderen Einheimischen und Touristen haben Baukloetze gestaunt und ich habe gedacht, jeden Moment kommt der Hubschrauber mit kompetentem Personal, den schoenen Jacken, die man hinten schliesst und holt uns ab. Kurz um wir haben uns fast totgelacht (in meinem Fall traf das auf Grund des Sauerstoffmangels noch mehr zu). Das Panorama war atemberaubend! Leider waren zu viele Wolken unterwegs, so dass wir die grossen Vulkane Cotopaxi und Chimbarazo nicht sehen konnten. Aber schon der Ausblick auf Quito war ein Traum...
Bis zum naechsten mal - Katrin

Dienstag, 22. November 2011

Schon eine Woche unterwegs

Einen wunderschoenen guten Tag an alle die neugierig sind!
Kaum zu glauben, aber wahr - gestern bin ich bereits seit einer Woche unterwegs und ich lebe noch ;O) !!!
Was gibt es Neues? Seit Freitag wohne ich in einem Hostel names "Casapaxi". Leider konnte ich bei Buchung nicht erkennen, dass es am Ende eines Berghanges liegt... Also muss ich taeglich schoene, steile 3 km bergauf laufen - ich kann euch sagen, wenn ich heim komme, kann ich den Berlin Marathon mitlaufen! Das Haus gehoert einer alten Dame und die ist wirklich reizend. Am ersten Abend hat sie besorgt nach mir gesehen und gechaut, dass ich auch gut aufgehoben bin. Dann hat sie noch 3 mal gefragt ob ich noch eine Decke brauche  und sich dafuer entschuldigt, dass ich ganz alleine bin etc etc. Bis heute hatte ich das komplette Haus fuer mich. Es hat ein sehr gemuetliches Wohnzimmer mit Kamin und eine gut ausgestattete Kueche. Ausserdem eine Terrasse zum draussen sitzen und es gibt richtig viel, richtig heisses Wasser! Es kommt auch taeglich eine Putzfrau und macht mein Bett. Heute ist jemand eingezogen, den ich noch nicht gesehen, sondern nur gehoert habe, als er in der Nacht ankam. Mal sehn, mit wem ich mir dann das Haus teile. Gestern habe ich abends ein wenig mit Rosalia geplaudert. Sie ist Italienerin und ist in Ecuador gelandet, weil Sie fuer die Botschaft gearbeitet hat und da es hier viel billiger ist, verbringt sie Ihren Ruhestand damit die Ersatznonna (Oma) fuer einsame Weltreisende zu spielen. Sie hat auch echt interressante Geschichten auf Lager. In den fruehen 80er Jahren war sie in einer Botschaft in Tansania und so sieht das Hostel heute hier eigentlich wie nen afrikanische Lodge aus mit jeder Menge Andenken an die Zulu und Masei...
Seit gestern gehe ich zur Schule und wenn man das nicht mehr gewohnt ist, ist das echt anstrengend. Eigentlich habe ich mich fuer einen Gruppenkurs angemeldet, da aber derzeit irgendwie Mangel an Touristen und lernwilligen Auslaendern herrscht, habe ich Einzelunterricht. Meine Lehrerin ist sehr nett und echt witzig. Heute ist es "kalt" (18 Grad) und es scheint das erste mal keine Sonne und Sie sass prompt in dickem Pulli und Handschuhen im Klassenzimmer. Nach dem zweiten Tag herrscht irgendwie immer noch Chaos in meinem Kopf - es ist wirklich unglaublich wie wiel Zeug einem in 4 Stunden Einzelunterricht vorgesetzt werden kann.
So jetzt noch was fuer die Freunde der Schadenfreude: Auf dem Heimweg von der Schule zum Hostel, also vor ca. 2 Stunden, hat mich doch tatsaechlich so ne olle Quito-Taube angekackt!!! Das bloede Vieh hat auch echt gut geziehlt und mein Rucksack und ich waren prima voll. Ich wusste gar nicht wie viel Sch... in so ne kleine Taube passt (die sind hier irgendwie anders als bei uns, ungefaehr nur halb so gross) und ordentlich gestunken hats! So - also habe ich gleich mal die erste Packung meiner guten Desinfektionstuecher aufgebraucht, dabei zwei komische Kerle abgewimmelt, die mir unbedingt helfen wollten. Fuer nen kurzen Augenblick habe ich gedacht, die haben die taube abgerichtet, denn in meinem Reisefuehrer steht, dass man sich bloss nicht helfen lassen soll, wenn einem jemand was drueber schuettet und dann helfen will sauber zu machen. Das ist wohl ein beliebter Trick um arme Touris auszurauben. Nachdem ich die Sauerrei einigermassen im Griff hatte, habe ich mich dann zu guter Letzt vor lauter Wut auch noch verlaufen und aus meinem 30 Minuten Heimweg wurde eine Stunde. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das Ganze Glueck bringt und hoffe das Beste - in diesem Sinne, bis demnaechst
Katrin

Freitag, 18. November 2011

Ich entdecke Quito

Hallo zusammen!
Ich bin wieder ziemlich viel gelaufen und brauche eine Pause und die kann man hier bestens in einem der gefuehlten 180000 Internetcafes verbringen. Also was gibt es Neues? Morgen ziehe ich um in ein anderes Hostel und ab Montag gehe ich wieder zur Schule! Ich werde Mo - Fr von 8:30 bis 12:30 Spanisch lernen - ich bin gespannt! In den letzten 3 Tagen habe ich ziemlich viel gesehen. Dabei hat sich auch meine Kondition erheblich verbessert. Ich klinge nicht mehr wie eine Dampflock, wenn ich den Berg aus der Altstadt heraus laufe. Das faszinierenste der letzten Tage waren die Kolibris im Park - echt putzige kleine Dinger. Man hat sie ja schon oefters in TV-Dokus gesehen, aber in echt sind sie noch viel schoener. Ausserdem war ich in der Nationalgallerie, im Botanischen Garten, in 5 Kirchen und 2 Kloestern. Heute Morgen bin ich aus Versehen in einen Gottesdienst geraten in einer wunderschoenen Kirche. Es war toll und ich glaube, das mache ich jetzt oefters. Erstens ist es ziemlich interessant (man kann prima Leute gucken) und zweitens kann man dabei gut Spanischverstehen ueben. Im Gegensatz zum Radiomoderator, spricht der Priester schoen deutlich und geradezu langsam. In der Hauptkathedrale von Quito habe ich was witziges entdeckt. Da gibt es ein grosses Gemaelde vom letzten Abendmahl und jetzt ratet mal, was Jesus vor sich liegen hat? Nein, Brot ist es nicht ... Hier hat Jesus ein Meerschweinchen vorgelegt bekommen - verrueckt, was? auf einem anderen Bild ist die Geburtsszene im Stall auch recht suedamerikanisch interpretiert worden. Da steht naemlich nicht etwa Ochs und Esel beim kleinen Jesuskind, nein - da schaut ein Lama uebern Zaun. Ihr seht, hier ist alles etwas anders und das nicht nur in der Kirche. Auf den Strassen gibt es unzaehlige alten Frauen in landestypischer Tracht und in den letzten Tagen haette ich vom lebenden Huhn ueber Rueckenkratzer bis hin zur Fernsehantenne alles kaufen koennen. Dann sind da die Schuhputzer - einige besonders Witzige wollen dir die Schuhe putzen, auch wenn du Sandalen traegst - leider ist mein Spanisch noch nicht gut genug, sonst wuerde ich fragen, ob sie mir nicht lieber die Fussnaegel lackieren wollen...
Dann sind noch die mobilen Copy Shops. Kurz gesagt sind das aeltere Damen, die mit einem Kopiergeraet auf einer fahrbaren Holzkiste mitten in der Stadt auf der Strasse stehen und Laternenmasten oder Hausanschluesse anzapfen und dann Kopien machen fuer 2 Dollar Cent.
Vielleicht noch was zur Verpflegung. Mein neues Lieblingsfruehstueck ist Schweinsohr. Da stehen uns die Quiteños in nichts nach, das koennen sie wirklich gut (also ich meine Schweinsohren vom Baecker, keine vom Tier). Mein neuer Lieblingssnack sind Empanadas - das sind Blaetterteigtaschen herzhaft gefuellt mit Huhn, Rind oder Kaese und Reis und Gemues. Die gibt es an jeder Ecke auf die Hand. Ansonsten essen hier alle Frueh, Mittags und Abends Reis mit Huhn oder gegrillte Bananen. Verhungern muss man definitiv nicht, denn jeder dritte Hauseingang ist ein kleines "Resturant". Jeder Zweite ist ein "Minimarkt" mit Drinks und Snacks.
So, das wars fuer heute. Viele Gruesse aus den Anden - Katrin (Bitte nicht so sehr auf die Rechtschreibung achten - danke)

Dienstag, 15. November 2011

Hola Quito - ich bin aus der Puste

Ein herzliches Hallo aus Quito an alle, die mitlesen! Nachdem ich die letzten Tage ziemlich nervoes war und mir einige Male auch echt schlecht war, habe ich den Sprung ins kalte Flugzeug geschafft. Ich bin gut angekommen, obwohl der Flug schrecklich war. Fast 12 Stunden in denen ich fast erfroren waere. 
Nach der Landung habe ich den schnellsten Taxifahrer Suedamerikas erwischt und mir war gleich wieder schlecht! Wer hupt hat Vorfahrt und angehalten wird nicht, man ueberholt sowohl rechts als auch links und zwischen zwei Bussen ist sowieso genug Platz und das alles bei 80 in der Stadt. Dem Taxi entflohen gleich das naechste Erlebnis - das Hostel hatte meine Reservierung nicht. 
Ein Bett habe ich trotzdem bekommen und muss sagen, fuer 4,50 EUR die Nacht habe ich Schlimmeres erwartet - das Bad ist definitiv sauberer als das des 4 Sterne NH Airport in Frankfurt! Trotz Zeitumstellung und Stress habe ich relativ gut geschlafen und heute schon mein erstes "Hoehentraining" (Quito liegt auf 2850m) absolviert. Ich muss gestehen, ich bin ganz schoen aus der Puste. Aber die Altstadt habe ich bereits erkundet und muss sagen: Ich liebe es! Die Architektur ist wunderschoen und es gibt Kirchen und Kloester ohne Ende. Eine Kirche habe ich heute schon unsicher gemacht und schnaufend, wie ein Walross das Dach, den Glockenturm und auch die Turmuhr erklommen und das war nicht ohne! Der Ausblick auf das Andenpanorama war fantastisch und ich habe sogar einen Blick auf den Wolkenverhangenen Vulkan Cotopaxi (5897m) erhascht. Aber auch der "Hausvulkan" von Quito, der Pichincha (4680 m) sieht imposant aus. Jetzt werde ich mir ein Abendessen suchen und dann zurueck ins Hostel gehen. Morgen steht auf dem Programm nach einer Sprachschule und einer neuen Unterkunft zu schauen - ich kann euch sagen, Urlaub ist was anderes...
Bis demnaechst Eure Katrin





 

Sonntag, 6. November 2011

Noch sieben Tage ...

Noch sieben Tage und es geht los! Heute daher kurz die Vorstellung meiner Reisebegleitung - Mr. Hase kommt mit und hat den Koffer schon gepackt.

Meine Reisebegleitung Mr. Hase