Montag, 30. Juli 2012

Mein Blog ist zensiert...

noch mal ich - das wollte ich euch auch schon lange berichten. Ich kann meinen Blog in Vietnam nicht anschauen und einloggen muss ich mich ueber einen Umweg via Google Maps. Es ist wirklich befremdlich mitzuerleben, dass Regierungen einfach so Zensuren verhaengen koennen... Ich frage mich, was ich schreckliches geschrieben habe. Facebook ist hier auch nicht frei verfuegbar... 
Also wenn irgendwas nicht so schoen formatiert ist, liegt das daran, dass ich mir nicht richtig ansehen kann, was ich gemacht habe. Und fuer die wahrscheinlich mittlerweile zehntausend Rechtschreibfehler moechte ich mich an dieser Stelle auch gleich mal mit entschuldigen. Nicht dass das ein Freibrief sein soll, aber die Tastaturen sind ueberall anders und dann haben die PCs hier alle diese Sprachmodi und versuchen Deutsch in Vietnamesisch umzuwandeln usw usw Also danke fuer Euer Verstaendnis!

Hue - die alte Kaiserstadt und ander interessante Kleinigkeiten...

Guten Abend - es wird wieder einmal hoechste Zeit, dass ich mich melde. Die letzten Tage habe ich in Hue am Parfuemfluss verbracht. Am ersten Tag hat es geregnet wie verrueckt. Sobald aber der Regen aufgehoert hatte wurde es unertraeglich heiss. Ab Mittag konnte man sich eigentlich gar nicht mehr draussen bewegen. In meinem Tourileichtsinn habe ich es am zweiten Tag dennoch versucht, um kurz drauf aufzugeben. Es war komisch, denn die Stadt glich wirklich einer Geisterstadt. Kein Wunder, denn alle Menschen, die mehr Verstand an den Tag legten, als ich habe schoen Siesta gemacht. Es waren praktisch alle Laeden geschlossen und die Motorrad und Cyclotaxifahrer hatten alle schoen Ihre Haengematten unter schattigen Baeumen gespannt. Ich habe es bis vors Tor der verbotenen Stadt geschafft. Dort ist ein riesiger freier Platz mit dem hoechsten Fahnenmast Vietnams und dort flirte die Luft in der Mittagssonne nur so und ich beschloss, es den anderen gleichzutun. Ich bin zurueck ins Hotel gelaufen oder vielleicht sollte ich sagen gekrochen und habe mich schoen unter meinen Ventilator gesetzt. Da war es halbwegs auszuhalten. Wenn es dann Abends daemmerte waren die Temperaturen ertraeglicher und auf einmal erwachte auch die Stadt zum Leben und von ueberall  her stroemten die Menschen nach draussen um am Fluss spazieren zu gehen, den Nachtmarkt zu besuchen oder in den Strassencafes und Restaurants zu essen.
Hue war in der Vergangeneheit der Sitz des Vietnamesischen Kaisers und Hauptstadt und hatte daher auch eine verbotene Stadt, wie die in Peking. In Hue sah das so aus, dass es in der Altstadt drei Zitadellen gab - eine in der anderen und das Innerste war die Verbotene Stadt, die dem Kaiser vorbehalten war. Nach meinem ersten gescheiterten Versuch, bin ich dann ganz frueh morgens zur Besichtigung aufgebrochen und war um 06:30 Uhr einer der ersten, der sein Ticket loeste. Leider war das Innere nicht so beeindruckend, wie ich dachte. Das Torhaus in der zweiten Mauer liegt majestaetisch ueber dem Wassergraben und ist toll verziert mit Drachen und allem was dazugehoert. Im Inneren sind aber derzeit massive Restaurierungsarbeiten im Gange, so dass die wenigen Gebauede alle verhuellt sind und wie, hier auch erfuhr wurde die dritte und innerste Mauer durch Luftangriffe im Vietnamkrieg fast gaenzlich zerstoert. Aber ein schoener morgenspaziergang war es trotzdem.
Zwischen der zweiten und dritten Mauer habe ich dann auf dem Heimweg den bisher groessten Vogelladen entdeckt. Immer wenn ich einen sehe, bin ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite tun mir die Voegel in Ihren Kaefigen wirklich leid auf der anderen Seite habe ich zu Hause ja auch einen Wellensittich obwohl der ueberhall hinfliegen kann und nicht nur in seinem Kaefig gefangen ist. Die Vietnamesen lieben Ihre Singvoegle. Man sieht eigentlich fast an jedem Haus einen Vogelbauer mit drolligen kleinen Meistersingern. Ich habe schon mehrere Leute danach gefragt und es scheint eine lange Tradition zu haben Voegle zu halten. Alle sagen, dass die Leute den Gesang der Voegle so moegen, dass sie diese einfach auf Ihren Balkonen und Eingangsbereichen zu Ihren Hauesern halten. Man kann sich wohl sogar Voegel mieten fuer Feiern oder aehnliches.
Eine anderes Sache, die ich sehr schoen finde ist die Gartenkunst. Die Vietnamesen haben wirklich gruene Daumen. Die Parkanlagen und Gaerten sehen alle toll aus und ueberall gibt es diese riesen Bonsaibaeume. Sogar in den kleinsten Vorgaerten stehen wunderschoene Keramik- oder Steinschalen mit den formvollendeten Baeumchen oder sogar ganzen kuenstlichen Landschaften. Dazu habe ich eigentlich in jeder Stadt "Gartencenter" und Baumschulen gesehen. Das Ganze mutet oft sehr chinesisch an. Auch die Tempel hier sehen mehr chinesisch aus. In Thailand und Kambodscha hatten die Tempel Ihren eigenen Stil. Aber das ruehrt aus der 1000 jaehrigen chinesischen Besatzung.
Was mir ausserdem aufgefallen ist, ist dass die Vietnamesen offensichtlich die Italiener Asiens sind. Im Gegensatz zur ruhigen und immer zuvorkommenden Art, die in Thailand und Kambodscha herrschten, kann es hier auch mal heiss hergehen. Die Vietnamesen habe auf jeden Fall ein ordentliches Temprament. An einem abend in Hue sass ich in einem Restaurant und wollte zu abend essen als auf der gegenueberliegenden Strassenseite das Chaos losbrach. Dort war eines dieser typischen kleinen Strassenrestaurants mit den Minitischen und - Stuehlen wo Leute Tee trinken und Nudelsuppe schluerfen. Eigentlich war alles ganz ruhig bis einer der Gaest irgendetwas zu der aelteren Dame, die die Speisen zubereitete sagte. Dann ging es hoch her. Erst wurde geschrien und dann flogen dem Gast, der versucht sich auf der Strasse in Sicherheit zu bringen, die Porzellanschuesseln um die Ohren. Drei oder vier sind in die Brueche gegangen. Eine andere Situation, die ich miterlebt habe war nicht so amuesant. Eine Touristin hatte Ihre Kamera zur Reparatur gegeben und als der Fotomann diese ins Hotel lieferte wurde es auch da laut. Die Touristin meinte, dass die Kamera im selben Zustand sei, wie vor der Reparatur und weigerte sich zu zahlen. Daraufhin wurde der Fotomann aber ordentlich wuetend und schrie das halbe Hotel zusammen. Das Personal schritt ein als er ausholte und der Touristin eine Ohrfeige verpassen wollte. Alles in allem muss man hier teilweise wirklich vorsichtig sein. Man muss genau aufpassen was man wie zu wem sagt, denn auch ich wurde schon in einem unmoeglichen Ton angeherrscht, weil ich angeblich auf dem falschen Platz im Bus sass....
Apropos Bus - ich habe euch noch gar nichts von den Schlafbussen hier erzaehlt. Ich frage mich die ganze Zeit, ob so ein Bus in Deutschland zulaessig waere. Diese Busse werden fuer die langen Strecken ueber Nacht eingesetzt und haben keine normalen Sitze sondern sind komplett mit Doppelstockbetten bestueckt. Ich glaube ja, das J.K.Rowling die Inspiration fuer Ihren "Fahrenden Ritter" von so einem Schlafbus hat... Eigentlich ist das Ganze ne tolle Sachen, wenn die Betten auch fuer lange, europaeische Beine gemacht waeren. Wenn man Pech hat, so wie ich gestern, hat man einen Zweimetertouristen hinter sich sitzen, dessen Fuesse einem dann im Gesicht haengen... in diesem Sinne einen schoenen Abend noch und bis bald.

Leider keine Bilder heute, weil meine Kamera, die schon wieder nicht hergeben will

Sonntag, 22. Juli 2012

Gefahrenzone Hoi An - Himmel oder Hoelle...

Hallo meine Lieben und viele Gruesse aus dem kleinen Hoi An! Hier ist es so malerisch schoen, dass es kaum zum aushalten ist und jedem rekonvaleszierenden Shoppingsuechtigen ist dringend davon abzuraten Hoi An zu besuchen! Hier gibt es alles, was das (Frauen)Herz hoer schlagen laesst. Kleider, Schuhe, Handtaschen - alles wird massgeschneidert, massgeschustert oder massgefertigt... Und die geschaeftstuechtigen Vietnamesen machen es einem nicht einfach oder einfach viel zu leicht - je nach dem, wie man es sieht. Ich musste mich auch arg zurueckhalten und habe lange mit dem Engelchen und dem Teufelchen auf meiner Schulter gekaempft. Habe aber dann doch beschlossen, dass die Erfahrung in Hoi An einfach dazugehoert und ein paar Sachen bestellt. Heute wurde ich von Kopf bis Fuss vermessen und morgen ist die erste Anprobe - ich bin ja echt aufgeregt. Das Ganze war richtig anstrengende Arbeit. Erst muss man sich, wenn man, wie ich, noch keinen Plan hat, was man eigentlich will, durch riesen Kataloge wuelen und sich dann zwischen soooooo vielen Sachen entscheiden. Dann kommen die Stoffe ins Spiel und man hat wieder tausend Entscheidungen zu faellen, dann geht es an die Details - wie viele Knoepfe und wo, wie lang, wie kurz, wo geschnitten ..........Aber ich muss sagen, die Shopmaedels haben eine Engelsgeduld. Ich habe ca. vier Stunden gebraucht, bis ich mich entschieden und alles ausgesucht habe. Jetzt hoffe ich nur, dass alles so wird, wie ich es mir vorgestellt habe und dann freuen sich die Maedels von der Post! Aber die Klamotten sind nicht alles. Ich koennte ja die kompletten Laternenlaeden auskaufen, genau wie die Porzellanlaeden und vieles mehr. Waehrend man an all den schoenen Geschaeften vorbeischlendert umgibt einen eine traumhafte Atmosphaere. Ich fuehle mich teilweise, wie in einer Schneekugel (nur ohne Schnee und mit gefuehlten 40 Grad im Schatten). Alles ist so niedlich, malerisch und fast zu schoen um wahr zu sein.  Und ich bin mir sicher, dass in der klassischen Musik, die aus den Lautsprechern an der Laternenmasten rieselt versteckte Psychosignale enthalten sind, die dir unwiderstehlich noch mehr Lust auf noch mehr Souvenirs, Kleider und Schuhe macht! An den vielen alten Haeusern, in den Baeumen und auf den Bruecken haengen ueberall die bunten Seidenlaternen, dazu spielt ueberall sanfte Musik im Hindergrund und es duftet nach leckerem Essen, Duftstaebchen und Blumen (ausser wenn man gerade am Markt vorbeilaeuft, wo die halben Schweine und die toten Huehner in der Hitze liegen und darauf warten, dass sie jemand kauft). So genug der Schwaermerei. Hier kommen ein paar Bilder und ich berichte spaeter wie Katrins neue Kleider ausgefallen sind....
Hoi An am Fluss

Hoi An am Fluss

Abendstimmung

Laternenshop

Strassenszene

mehr Laternen
die japanische Bruecke

Dienstag, 17. Juli 2012

ein kleines bischen Sahara in Mui Ne und Wieselkaffee in den Bergen von Dalat

Mui Ne - Blick von meiner Terrasse

Mui Ne der Fairy Stream (Feen-Fluss)

Mui Ne - die weissen Duenen und das Gewitter

Saharafeeling - oder?

Mui Ne - die roten Duenen

auf dem Weg in die Berge nach Dalat

Vietnamesische Pizza

die gute Wasserbueffelblutsuppe

Blick in Landschaft um Dalat

Das Kaffeewiesel

und sein Endprodukt - der Wieselkaffee

In der Seidenfabrik

Der Happy Buddha und die Katrin
Hier noch mein Beitrag zu Mui Ne am Strand und Dalat in den Bergen. In Mui Ne habe ich drei Tage schoen relaxed. Der Strand war sehr schoen und das Wetter passte auch. Ausserdem hat Mui Ne ein paar imposante Sandduenen, die ich zusammen mit zwei netten Englaendern, Julia und Mark, besucht habe. Das war ein echtes Erlebnis, vorallem weil sich ein riesen Gewitter zusammenbraute. Auch sehr lustig war eine Schlittenfahrt im Sand. Nach Mui Ne ging es weiter in die Berge nach Dalat. Das war eine schoene Abwechslung, denn hier war die Luft mal ein bischen frischer. Dalat liegt sehr malerisch in den Bergen und ist das Zentrum der Gemuese- und Blumenproduktion Vietnams. Ganz besonders viel der Kaffee auf. Haettet Ihr gedacht, dass Vietnam der zweitgroesste Kaffeeproduzent nach Brasilien, noch vor Kolumbien, ist? Ich nicht... Und dann gibt es da ja den beruehmten Wieselkaffee. Das ist wohl der teuerste Kaffee der Welt und die kleinen Gesellen, die den produzieren sind echt putzig. Die Wiesel rennen praktisch durch die Kaffeeplantage und suchen mit Ihren feinen Nasen die besten Kaffeebohnen aus und futtern die dann ordentlich in sich rein. Das was dann am hinteren Teil des Wiesels wieder raus kommt, wird komplett so wie es ist, getrocknet und dann gemahlen - mmmhhh lecker! Die Wieselenzyme im Magen entziehen dem Kaffee wohl die Saeuren und machen ihn besonders mild - ich weiss ja nicht, ich konnte mich nicht dazu durchringen, den Kaffee zu kosten. Aber auch der normale vietnamesische Kaffee ist echt lecker! Die roesten den hier mit etwas Butter und Zucker oder so und das macht den Kaffee sehr karamellig und lecker.  Aber die Vietnamesen sind auch echt hart im nehmen, denn der Kaffee wird richtig stark getrunken. Mehr als einen oder zwei kann ich am Tag nicht haben, denn sonst ist nix schlafen. Dann war ich noch in einer Seidenfabrik. Das war sehr interessant und ich konnte ja fast nicht widerstehen, habe mich dann aber doch zusammengerissen und keine Seide gekauft. Ausserdem gab es noch das Sommerhaus vom letzten Vietnamesischen Kaiser zu sehen. Gleich zu Beginn meines Dalataufenthaltes habe ich ausserdem einen Spanier und eine nette kleine Vietnamesin kennengelernt mit denen ich abends immer den Markt und das Strassenessen ausprobiert habe. Wir haben uns durch lecker Wasserbueffelblutsuppe, vietnesische Pizza, Soyapudding und einiges mehr durchgegessen und teu, teu, teu bisher habe ich alles vertragen. 


Montag, 16. Juli 2012

Hallo Vietnam - Ho Chi Minh Stadt...

Am 5. Juli war mal wieder ein Grenzuebergang an der Reihe und 7 Uhr Morgens ging es von Phnom Penh in Kambodscha Richtung Vietnam. Der Grenzuebergang war komplett frei von diesen unmoeglichen Touristenfaengern, wirklich organisierter ging es aber auch nicht zu. Bei der Ausreise aus Kambodscha musste ich Fingerabdruecke abgeben - alle zehn. Ich hoffe die Geruechte, die in Touristenkreisen kursieren sind nicht wahr. Es heisst, dass die Fingerabdruecke verkauft werden.... Die anderen westlichen Touristen in meinem Bus meinten, dass sie schon bei Einreise alle zehn Fingerabdruecke hergeben mussten und nun bei Ausreise noch einmal. Bei meiner Einreise hat keiner danach gefragt - wahrscheinlich hatten die Grenzbeamten einfach keine Lust. Weiter gings zur Vietnamisischen Seite und hier tobte das Chaos. Unser Busfahrer bestand darauf, dass wir Ihm unsere Paesse geben. Da wir den Grenzbeamten sehen konnten und unsere Paesse damit nicht aus dem Sichtfeld verschwanden gaben wir sie her um diese dann eine Minute spaeter mit ungefaehr 50 anderen Paessen in einem riesen Stapel ueber die Seite des Grenzbeamtenkastens fliegen zu sehen. Dann standen wir bei bruetender Hitze mit unseren Rucksaecken auf den Ruecken geduldig in einem Menschenpulk. Irgendwann fing dann eine kleine Frau an Nemen aufzurufen und Leute begannen durch die Schranke zu laufen und ihren Pass wieder in Empfang zu nehmen. Nach uns musste mehrmals gerufen werden, bis wir unsere Namen verstanden und dann konnten auch wir passieren. Das ganze Prozedere war etwas merkwuerdig, denn an meiner Stelle haette irgendjemand einreisen koennen. Der Grenzbeamte hat nicht bei einem einzigen den Pass mit der anwesenden Person abgeglichen. Na ja, wie dem auch sei, ich bin in Vietnam. Es erstaunt mich immer wieder was ein praktisch imaginaerer Strich auf der Landkarte = Grenze fuer einen Unterschied macht. Von jetzt auf gleich ist alles anders. Ich muss sagen, ich bin von Vietnam wirklich ueberrascht. Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt. Da ich mich noch gut an meine "kommunistische" Kindheit in der DDR erinnern kann, habe ich irgendwie ein graues Bild mit vielen Fahnen und vielen Bildern von Ho Chi Minh, Marx und Lenin erwartet. Aber ganz im Gegenteil - alles ist bunt und ziemlich westlich. Ueberall gibt es Coca Cola und auch sonst alles. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass die Vietnamesen sehr oredentliche Menschen sind. Direkt nach der Grenze war auf einmal alles sehr aufgeraeumt, sauber und sortiert, ganz im Gegensatz zum richtig schmutzigen Kambodscha. 
Ho Chi Minh Stadt, das einstige Saigon, ist eine grosse schoene Stadt und ich habe meine Zeit dort sehr genossen. Am ersten Tag habe ich mal wieder einen sehr langen und heissen Spaziergang gemacht. Dabei gab es viel schoene koloniale Architektur zu bewundern und am Abend war ich in der Oper. Das Haus ist sehr schoen und wunderbar restauriert. Zu hoeren gab es Bethoven, Elgar, einen Australier (den ich schon wieder vergessen habe) und zwei junge vietnamesische Komponisten - Wirklich schoen! Am zweiten Tag war ich im Wiedervereinigungspalast und war im kulinarischen Himmel! Mitten in Saigon habe ich auf einmal eine goldene Bretzel entdeckt, bin wie angestochen ueber die Strasse gesprungen und fand mich eine Minute spaeter in einer echten deutschen Baeckerei wieder. Ich waere vom Brotduft ja fast in Ohnmacht gefallen und konnte mein Glueck gar nicht fassen. Ich habe mir dann gleich mal ein ganzes Brot gekauft und die netten Verkaeuferinnen gefragt, wo der naechste Supermarkt ist. Dort habe ich dann ein kleines Vermoegen in echte Butter und ein Stueck Gouda Kaese investiert und bin in Rekordzeit zurueck im Hostel gewesen, wo ich die Kueche in Beschlag genommen habe und in Wonne fuenf Kaesebrote auf einmal verdrueckt habe. Brot hat noch nie so gut geschmeckt!!! Also fuer alle die in Saigon Heimweh haben: Schneiders Traditionsbaeckerei ist die beste Adresse! Am Tag drauf war dann das Kriegsmuseum angesagt und Abends war ich das erste Mal seit ich weiss nicht wie vielen Jahren im Zirkus. Den Zirkus habe ich echt genossen, obwohl ich sagen muss, dass ich bei den Tiernummern ja so ein bischen ein schlechtes Gewissen hatte. Es gab Affen, Hunde und einen Baeren, der Motorroller gefahren ist. Und schon sass ich wieder mal im Bus auf dem Weg nach Mui Ne...Bilder kommen noch, gerade ist die Verbindung soooooo langsam >>>hier nun die Bilder
Die Oper in Saigon

Das Rathaus

Die Kathedrale 

Am Wiedervereinigungspalast

Das beste Brot der Welt 

Katrin in der Oper - mein Strandkleid passt nicht so ganz, aber naja

Im Hauptpostamt

Im Zirkus

Nachtrag Bilder Kampot und Phnom Penh...

Hallo - ein netter Fotomann hat meine Bilder von der kaputten Speicherkarte geholt! D.h., hier kommen die Bilder und ein video vom lustigen Verkehrschaos (habe gerade gemerkt, dass das nicht das Video ist, was ich eigentlich wollte, denn das ist relativ entspannt...)...

Die Pfefferpflanzen in Kampot

Blick ueber die Gemuesegaerten in Kampot

Koeniglicher Palast in Phnom Penh

Der Berg von Penh


Donnerstag, 12. Juli 2012

Kampot...bleib doch, wo der Pfeffer waechst...und Phnom Penh

Hallo und bitte entschuldigt die lange Sendepause. Hier also die Zusammenfassung meiner letzten Stopps in Kambodscha. Ich habe euch ja schon kurz aus Kampot geschrieben. Dort habe ich 5 Tage verbracht und muss sagen, ich fand es sehr schoen da. Kampot war bei Weitem die sauberste Stadt in Kambodscha und alles ging sehr gemaechlich von Statten. Kampot ist beruehmt fuer seinen Pfeffer. Vor zwei Jahren wurde der Kampotpfeffer als geschuetzte geographische arke registriert. Das ist wie bei uns mit dem Nuernberger Christkindlgluehwein oder den Thueringer Rostbratwuersten. Nur wenn diese Produkte in einem festgelegten Umkreis produziert wurden, duerfen Sie diesen Namen tragen. Ansonsten muessten sie sich Thueringer oder Nuernberger Art nennen. Der Pfeffer war weltberuehmt bis die roten Khmer alle Plantagen beschlagnamten und zerstoerten. Erst seit ca. 8 Jahren beginnt die Region Ihr wertvolles Produkt wiederzuentdecken und neue Plantagen entstehen. Ich habe eine Tour mit dem Mortorrad gemacht und mein Fahrer hat mich durch einige Plantagen kutschiert und es war wirklich interessant zu sehen. Leider war die Erntezeit gerade vorueber und die Pflanzen waren alle leer und ruhten. Auf dem Weg zurueck habe ich dann meine asiatische Monsuntaufe durchlebt. Ich dachte ein paar Mal - jeden Moment werden wir von einer Sturmboehe vom Motorrad gefegt. Der Regen prasselte auf uns herab und trotz unserer lustig bunten Plastikregencapes waren wir innerhalt von wenigen Minuten nass bis auf die Haut. Nach ca. 30 Minuten war alles vorbei und die Sonne schien wieder und noch 30 Minuten spaeter hatte der Fahrtwind mich schoen trockengefoent. Dann machten wir noch Stopp an einem Hoehlentempel. Hier hatte ich gleich zwei kleine Tourguides an meiner Seite und zusammen mit den Zwein kletterte ich durch die Karsthoehle mit hunderten Fledermaeusen ueber mir...
Nach meinen gemuetlichen Tagen in Kampot ging es weiter in die Hauptstadt Phnom Penh. Ich kann mich immer noch nicht richtig entscheiden, ob ich die Stadt mag oder nicht. Es ist eine schoene Stadt, aber irgendwie ist der Funke bei mir nicht so 100% uebergesprungen. Vielleicht lag das aber auch an der ziemlichen schwertragenden Geschichte, die mir ziemlich nahe ging. Am ersten Tag habe ich einfach nur einen Stadtbummel gemacht und den koeniglichen Palast besucht. Am zweiten Tag habe ich mir wieder einen Motorradmann geschnapt und habe eine riesen Stadtrundfahrt gemacht, die ziemlich aufregend war. Ein paar Mal habe ich wirklich gedacht gleich hast du ein Bein weniger... aber keine Sorge, es ist noch alles dran und ich bin in einem Stueck wieder vom Moped gestiegen. Der erste Stopp war am sagenumwobenen Geburtsort der Stadt dem Wat Ohnom. Der Sage zu Folge soll eine Frau Namens Penh einen Baumstamm mit fuenf Buddhagemaelden auf dem Mekong treibend gefunden haben. Sie fischte diese aus dem Wasser und baute ihnen zu Ehren einen Tempel. Vorab liess sie aber einen kuenstlichen Huegel von 27 Metern Hoehe aufschuetten auf dessen Spitze der Tempel entstand. Und so bekam Phnom Penh seinen Namen. Uebersetzt heisst das naemlich "Penhs Berg". Danach ging es weiter zu den Killing Fields (Todesfelder). Das war ein wirklich trauriger Ort. Hier wurden waehrend der Herrschaft der roten Khmer ca 25000 Menschen auf die grausamste Weise hingerichtet und in Massengraebern verscharrt. Ueberhaupt hat mich die Geschicht der Khmerzeit wirklich geschockt. In den Jahren von 1975 bis 1979 starben in Kambodscha geschaetze 3 Millionen der insgesamt ca 8 Millionen Einwohner Kambodschas! Wer mehr darueber wissen will sollte unbedingt diese beiden Buecher lesen: Loung Ung "First they killed my Father" und Pin Yathay "Stay alive my Son". Aber seit gewarnt, das sind keine Buecher fuer die U-Bahn oder dem Bus zur Arbeit. Ich habe mehr als einmal schlucken und weinen muessen. Es ist unglaublich, was diese Menschen durchgemacht haben. Danach kam das beruechtigte Gefaengnis S 21. Hier haben die Roten Khmer eine Schule in eine einzige Folterkammer verwandelt und wenn man heute durch das Gebaeude geht, sieht man in die Gesichter all derer, die dieses Gebaeude nicht lebend verlassen haben bzw. lebend verlassen haben, um dann auf den Killing Fields Ihren Tod zu finden. Die Waende sind ueber und ueber gefuellt mit den Fotografien der Insassen, denn die Khmer haben peinlich genau Liste gefuehrt. Ueberwiegend wurden hier gebildete Menschen wie Regierungsangehoerige, Akademiker, Lehrer, Aerzte, Architekten usw so lange gefoltert bis Sie Spionage und aehnliche Dinge gestanden die sie nie begangen haben oder andere Gelehrte verrieten. Einfach nur schrecklich und ich bekomme nur vom Schreiben schon wieder Gaensehaut. Danach war mir eigentlich nach gar nichts mehr so richtig zu Mute aber ich bin dann trotzdem noch zum russischen Markt gefahren um die Vielzahl an Kunstgegenstaenden, Kitsch und Krempel, Klamotten und Souvenirs zu begutachten. Am Tag darauf ging es dann auch schon Richtung Vietnam.
Leider kann ich euch weder Bilder von Phnom Penh noch von meinen ersten Tagen in Vietnam zeigen, weil meine Speicherkarte nen Schaden hat und ich nicht an die Bilder komme. Ich muss warten und sehen, ob ich einen Fotoladen finde, der mir vielleicht helfen kann. Sobald ich hoffentlich Erfolg habe, werden die Bilder nachgereicht... bis dahin Eure Katrin