Montag, 6. August 2012

Bootstour in der Halong Bucht...

Weil es draussen immer noch in Stroemen regnet, schreibe ich gleich weiter. Nach Ninh Binh ging es wieder einmal sehr frueh mit dem lokalen Bus nach Hai Phong. Zur Erklaerung: es gibt Touristenbusse und Busse, die von den einheimischen genutzt werden. In den lokalen Bussen gilt ueberall die Devise - selbst wenn alle Sitze belegt sind, gehen immer noch mindestens drei Leute mehr rein und so war es auch diesmal. Wir sassen kuschelig eng beieinander, auf dem Dach wurden mindestens  grosse Reissaecke verstaut und im Gang wurden schnell  Plastikhocker plaziert, damit noch ein paar mehr Leute Platz nehmen konnten. Diesmal war ich nicht der einzige Tourist im Bus. Neben mir sass Antoni aus Spanien und vo mir Bruno aus Argentinien und nach dem wir festgestellt hatten, dass wir alle drei auf die Insel Cat Ba wollen haben wir uns zusammengetan. In Hai Phong angekommen sind wir dann mit Sack und Pack ca. vier Kilometer durch die Stadt marschiert in Richtung Hafen. Unterwegs gab es wieder vie zu sehen: Strassenverkaeufer mit allen denk- und undenkbaren Artikeln, lebendige und tote Huehner, Gaense und Enten, Frauen, die mitten auf der Strasse ihr Gemuese putzen und einfach das uebliche Chaos. Beim Laufen kamen wir wieder ordentlich ins Schwitzen und bevor wir am Hafen ankamen mussten wir Pause machen und erst mal einen Eiskaffee trinken. Am Hafen begann der Kampf ums Ticket fuer die Faehre. Nachdem wir die ersten Touristenfaenger abgewehrt hatten haben wir in einem ruhigen kleinen Buero ein Ticket erstanden und dann ging es auch schon los. Nach ca drei Stunden auf dem Boot erreichten wir die Insel Cat Ba, die vor der vietnamesischen Kueste am Rande der Halong Bucht im Suedchinesischen Meer liegt. Bruno wollte zum Strand und Antoni und ich haben die Reisebueros abgeklappert, um eine gute Bootstour fuer die Halong Bucht zu finden. Bis die Tour los ging hatte ich einen Tag zum Verschaufen und fuer eine kleine Erkungungstour. Ich bin zu Fuss auf einen der hoechsten Erhebungen der Insel gelaufen - zum Kanonen Fort. Dieser Ort hatte im Vietnamkrieg strategische Bedeutung wegen seines Ausblicks und der war fantastisch. Ich bin zwar fast zerflossen auf dem Weg nach oben, aber der Ausblick hat entschaedigt. Schade ist nur, dass ueber der Bucht eigentlich konstant ein Dunstschleier haengt und man nicht einmal den Horizont sehen kann. Dass liegt zum einen an Smog und zum anderen an der hohen Luftfeuchtigkeit.
Am naechsten Morgen um acht ging es dann auf in die Halong Bucht. Zuerst nahmen wir an einer Tagestour mit vielen anderen Touristen Teil. Am Nachmittag wechselten wir dann aber auf ein kleines Boot, dass lediglich vier Gaeste hatte: Antoni aus Spanien, Iris und Simon aus Belgien und mich. Und mit so einer kleinen Gruppe, kann man die Bucht so richtig gniessen. Waehrend die Sonne langsam unterging, fuhren wir an eine geschuetzte Stelle. Dort gingen wir vor Anker um die Nacht zu verbringen. Wir sassen lange an Deck und genossen die Stille und die unglaublich schoene Stimmung. Dazu gab es lecker essen und weil Simon Geburtstag hatte ordentlich Gin und Tonic  ein perfekter Abend. Das Highlight kam aber zum Schluss. Als wir alle beschlossen haben, dass es Schlafenszeit ist kam natuerlich das Thema Duschen auf. Und das war megawitzig. Am hinteren Ende des Bootes gab es eine grosse Tonne mit Suesswasser und dazu unseren persoenlichen Duschboy... Einer nach dem anderen gingen wir nach Hinten, nahmen auf einem kleinen Hocker Platz und dann wurden wir ordentlich mit der Schoepfkelle abgespuelt, dann bekam man noch eine tolle Shampookopfmassage bevor man unter viel Gekicher, vom Duschboy und uns, nochmal richtig abgespuehlt wurde - ein riesen Spass... Der naechste Morgen war genau so gut. Wir waren alle recht frueh auf und nach einer Runde Schwimmen und Planschen gab es Fruehstueck. Danach verliesen wir unseren Ankerplatz und brachen zu einer zweiten, privaten und sehr entspannenden Runde durch die Bucht auf. Wir fuhren mit den Kajaks in Hohelen und einsame Lagunen, sonnten uns und besuchten eine tolle Tropfsteinhoehle. Die Bucht ist unglaublich schoen, aber leider auch einer dieser Orte, wo das Schoene und das Haessliche ganz nah beieinander liegen. Es ist unglaublich, wie verschmutzt und dreckig die Bucht ist. Schwimmen gehen konnte man wirk;ich nur an wenigen Stellen und es macht einen wirklich traurig zu sehen, wie tonnenweise Muell einfach im Wasser landet. Unterwegs gab es ausserdem die Vielen schwimmenden Doerfer und Fischfarmen zu sehen, die ordentlich Raubbau an der Natur betreiben und das alles obwohl die Bucht ein Uneco Weltnaturerbe ist. Alles in allem kommt die Bucht und der Abend an Board aber in meine Top Ten. Hier einige Eindruecke und bis bald...


Kanonen Fort

Blick in die nebelige Bucht

die beruehmten Felsenformationen der Halong Bucht

mit dem Kajak in die Wasserhoehle

in der Tropfsteinhoehle im Bauch einer der Inseln

Blick auf Halong Bucht

ein Gewitter zieht an

magische Stimmung bei Nacht

ruhige Morgensimmung

unsere Gruppe


Fischerboot am Strand

noch ein toller Felsen mit unserer Bootsflagge

Fischer im Ruderboot
Sonnenbaden mit super Ausblick

unser Boot und wir

schwimmende Fischfarm




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