Dienstag, 3. Januar 2012

Auf 5200 m dem Himmel ganz nah... Nachtrag zum 30.12.2011

Hallo,
es wird mal wieder Zeit, dass ich etwas von mir hoeren lasse! Am 30.12.2011 habe ich einen Ausflug zum Cotopaxi gemacht und muss sagen, ich habe mich noch nie so unfit gefuehlt! Los ging es am fruehen Morgen um 6:30 Uhr in Quito. Nachdem unsere Gruppe komplett war (8 Deutsche, 1 Pole, 1 Australier, 1 Schotte, 1 Canadierin, 2 Argentinier) sind wir mit einem kleinen Bus zum Basecamp der Agentur gefahren und haben unsere Mountinbikes abgeholt. Nachdem diese auf dem Dach unseres Busses verstaut waren ging es weiter zum Eingang des Nationalparks Cotopaxi. Dort wurde Eintritt gezahlt und das letzte Equipment von den dort ansaessigen Indigenos gekauft (Abzocke pur, aber die dummen Touristen wollen es ja nicht anders - Handschuhe, Muetzen, Schals, Pullover - alles was der Waermeverwohnte Tourist vergessen hat...). Der Guide hat auch darauf bestanden, dass jeder mindestens 1 Liter Wasser, 1 Cola und Schockolade kauft. Der Eingang des Parks liegt auf ca. 3000m. Dann ging es durch bizarre Gesteinsformationen (alle von der letzten Eruption irgendwann 1880 oder so) auf haarstraeubenden Schotterpisten bis zum letzten Parkplatz auf 4500m Hoehe. Von dort aus durften wir noch ca 700 Hoehenmeter zu Fuss zuruecklegen. Zuerst ging es auf 4800m Hoehe zur letzten Schutzhuette, von der aus die echten Bergsteiger nach einer kargen, kurzen Nacht ganz frueh morgens gegen 4:00 Uhr zum Gipfel aufbrechen. Von der Schutzhuette aus ging es noch ca. 400 m weiter rauf bis zum Rand der Gletscher. Der eigentliche Weg war zwar nur ca. 2 km, aber wir haben ewig gebraucht und alle geschnauft, wie die Lockomotiven, ausser der Australier und der Schotte, die gerade aus Peru kamen und da schon laenger auf ueber 3000 m unterwegs waren. Ich habe mich gefuehlt wie eine 100 jaehrige Schildkroete - immer ganz bedaechtig und schnaufend ein Fuss vor den anderen... Ein deutsches Paar war sehr unvorsichtig und eigentlich kann man sie nur dumm nennen. Sie waren erst einen Tag vorher in Quito angekommen und wollten am 2. Tag gleich mal auf 5000m spazieren. Die Frau hat es richtig boese erwischt mit der Hoehenkrankheit und ich war froh ueber meine Cola und meine Schockolade! Ich habe schon lange nicht mehr so viel Suesses an einem Tag gegessen, aber es war wirklich noetig. Ich hatte wirklich das Gefuehl, dass saemtliche Kalorien, die aufgenommen habe, sofort von meinem Herzen wieder verbraucht wurden. Oben am Gletscher war es dann auch noch richtig kalt. Der Wind ging und es hat auch kurz geschneit. Runter ging es dann Gott sei dank schneller und einfacher. Am Parkplatz angekommen, wurden die Fahrraeder vom Dach geholt und wir haben 1500 Hoehenmeter downhill - bergab mit den Raedern zurueckgelegt. Auf 3000 m haben wir dann noch, bei wieder angenehmen 25 Grad, eine Runde um eine kleine Lagune gedreht. Leider haben wir keine Lamas zu Gesicht bekommen, die eigentlich dort leben. Dann gab es noch einen Rundgang im Parkmuseum und ein spaetes Mittagessen in einer sehr schoenen Lodge - ein tolles Holzhaus mit grossem Kamin. Auf dem Heimweg haben wir noch auf einer anderen Lodge gehalten und lecker Schockoladenkuchen mit Tee bekommen. Alles in allem ein super Tag - aber eines steht fest, ich bin nicht zum Bergsteiger geboren. Trotzdem war ich stolz auf mich, denn zwischendurch wollte ich einfach nur umdrehen... Hier noch ein paar Eindruecke


Der Cotopaxi ganz aus der Naehe
 

Der Weg (die Schotterpiste) nach oben
(die Schutzhuette ist das Gelbe unterhalb der Schneegrenze)



Katrin an der Schneegrenze
 

mein Fahrrad und ich
 
der Weg nach Unten




eine Wolkenluecke vom Parkplatz aus



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