Montag, 11. Juni 2012

Bangkok nach Siem Reap... ein langer Weg

Hier kommt mein erster Gruss aus Kambodscha! Ich bin gestern heil in Siem Reap, der Stadt vor den Tempeln von Agkor Wat angekommen. Die Reise hierher war abenteurlich, aber sehr interessant und der Grenzuebergang war mein chaotischster bisher. Morgens um sechs klingelte der Wecker und um halbsieben war ich unterwegs zum Busterminal im Norden Bangkoks. Um dahin zu kommen stand ich zuerst in der S-Bahn Bangkoks die auf gefuehlte fuenf Grad Minus herunterklimatisiert wird. Jedes Mal wenn ich da ausgestiegen bin sind meine Brillenglaeser angeschlagen und ich stand im Nebel. Dann kam noch eine kurze Taxifahrt und schon war ich am riesiegen Busbahnhof. Ich habe mich immer noch nicht daran gewoehnt, dass man nichts lesen kann und so habe ich mich dann zum Richtigen der ungefaehr 500 Ticketschaltern durchgefragt um mein Ticket zum Tailaendischen Grenzstadt Aranyaprathet zu kaufen. Das Ticket hat 223 Baht oder umgerechnet 6 EUR gekostet und um 8 Uhr ging die Fahrt ab. Mit mir im Bus sassen zwei sehr nette, aber niedergeschlagene Hollaender (die Hollaender haben in der Nacht Ihr erstes EM Spiel gegen Daenemark verloren...). Nach ca. 6 Stunden Fahrt erreichten wir die Grenze. Nachdem wir von unseren Reisefuehrern, den Leuten im Hostel und vom Tourismusbuero schon vorgewarnt wurden, war es doch unglaublich wie viele Leute auf uns zustuerzten, weil sie mal wieder ein Geschaeft witterten. Da hiess es nur Augen gerade aus und alle ignorieren und im Zielstrebigen Schritt Richtung Grenze marschieren. Die Touristenfaenger sind ganz schlimm. Sie schreien quasi im Befehlston auf dich ein, dass du jetzt sofort in Ihr Buero kommen musst, weil du sonst kein Visum bekommst, die Grenze angeblich geschlossen hat, es viel zu weit ist zum Laufen usw usw... Am offiziellen Konsulat von Kambodscha auf Thaiseite angekommen, war mir trotzdem nicht ganz wohl zu Mute, als ich meinen Pass hergeben musste und der Visumstyp damit verschwand. Das Buero sah naemlich alles andere als offiziel aus. Aber 10 Minuten spaeter kam er mit Pass und mit Visum zurueck. Und weiter ging es zum Ausreiseposten Thailands. Dort hiess es Ausreisekarte ausfuellen nett laecheln und Stempel kassieren. Damit war Thailand erledigt und wir liefen weiter zum Grenzposten von Kambodscha. Dort kamen gleich die naechsten geldgierigen Betrueger auf die zugerannt, die dir erklaeren wollten, dass dein Visum fuer Kambodscha von der anderen Seiten nicht gueltig sei und du ein neues brauchst usw. usw. Und dann kam ein offizieller Touristenbetreuer der kambodianischen Regierung der uns von da an nicht mehr in Ruhe lies. Er wies sich mit einem Ausweis aus, der selbstgebastelt aussah und fing sofort an auf uns einzureden, dass wir ein Visum brauchen - haben wir - ok ok - passen sie auf Taschen diebe auf - wissen wir .... Kontrollpunkt Nummer 1: Seuchenkontrolle - hier mussten wir einen medizinischen Fragebogen ausfuellen - Husten, Kraempfe, Fieber, Durchfall, Tuberkolose, Gelbfieber.... Gott sei Dank konnte ich alles mit nein beantworten und die behandschuhten und maskierten Beamten namen das wohlwollend zur Kenntnis und ueberreichten mir ein gelbes Merkblat mit Teleonnummern der Gesundheitsbehoerde und dem Hinweis, dass die medizinische Versorgung in Kambodscha eher duerftig sei und ich im Fall der Faelle auf meine Kosten, versteht sich, nach Bangok oder Singapur evakuiert wuerde. Unter staendigen Redschwall unseres Betreuers ging es weiter zur eigentlichen Passkontrolle. Hier wurden weitere Dokumente ausgefuellt aber endlich bekamen wir den Stenpel und konnten einreisen. Gleich hinter der Kontrolle die naechsten geschaeftstuechtigen Tuk Tuk Fahrer, Geldhaendler und Tourguides... Unser Betreuer schob uns aber schon in den Regierungsbus, der uns zum Busbahnhof bringen wurde und so wurden wir zu dritt in einem 50 Sitzerbus zum Busterminal schofiert. Hier wurde uns erklaert, dass wir unbedingt Geld tauschen muessten, denn im Rest des Landes gibt es keins - ha, ha - da platzte uns der Kragen und wir haben unserem Betreuer erklaert er moege bitten anderen Leuten, die es noetiger haben "helfen". Das Ganze in drei oder vier verschiedenen Varianten bis hin zum eher funfreundlichen "Lass uns in Ruhe!" oder Neudeutsch "Get lost!". Er hat es schliesslich auch verstanden, aber nicht ohne nach einem Trinkgeld zu fragen... Hier trennten sich dann die Wege der Hollaender und mir. Sie fuhren weiter nach Batambang und ich habe mir ein paar andere Touristen gesucht, mit denen ich mir zusammen ein Taxi teilen konnte. Auch das bestellen eines Taxis ging nicht ohne einen Zwischenhaendler und so bekamen zwei nette Daenen und ich die Rueckbank eines aelteren Toyota zugewiesen nit dem Hinweism dass der Fahrer noch eine weitere Person benoetige um die Reise zu starten. Unser Fahrer stellte sich als ebenso geschaeftstuechtig heraus, wie der Rest seiner Landsleute und so nahmen wir dann gleich noch drei Personen - zwei Frauen und einen kleinen Jungen - auf dem Beifahrersitz mit. Vollkommen ueberladen mit drei grossen Rucksaecken im Kofferraum, drei grossen Europaeern auf dem Ruecksitz und 4 Leuten vorn ging es mit Lichtgeschwindigkeit, immer in der Mitter der Fahrbahn Richtung Siem Reap. Dabei telefonierte unser Fahrer teilweise gleichzeitig mit zwei Handys und betaetigte auch noch die Hupe... Zwei Stunden spaeter passierten wir den Ortseingang von Sieam Reap und wurden umgeladen auf ein Tuk Tuk. Nachdem und verichert wurde, dass sei im Preis enthalten, versuchte der Tuk Tuk Fahrer uns erstmal unser Hostel madig zu machen und uns irgendwo anders hinzu schleppen und als wir endlich beim richtigen ankamen wurde er boese, weil wir ihn nicht bezahlen wollten... Alles in allem war der Kampf und das auf der Hut gegen das staendige betrogen werden echt am anstrengensten.
Aber nach einem superleckeren Abendessen fuer 3 Dollar und einer guten Nacht in einem bequemen Bett ist das schon fast vergessen. Heute heisst es aklimatisieren und morgen frueh geht es zu den Tempeln von Angkor Wat. Ich freu mich riesig und hoffe Ihr freut euch fuer mich mit...
PS: Bilder gibt es heute keine, denn Fotografieren war an der Grenze ueberall verboten

1 Kommentar:

  1. Lach, das Land ist einfach grossartig ! Geniesse die Anlagen. Sieh Dir auch die Tempel an bei denen keine Touristen auftauchen. Viel Freude, ich beneide Dich ! Robert

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