Donnerstag, 28. Juni 2012

Kambodscha wie es leibt und lebt...

Guten Tag alle zusammen! Es regnet in Stroemen und zwar seit gester Abend und es sieht ganz und gar nicht so aus,als dass es je wieder aufhoeren wird... Also dachte ich mir, erzaehle ich euch ein paar Dinge ueber Land und Leute. Einiges hier oder eigentlich fast alles ist echt abenteuerlich, komisch, fragwuerdig usw. Ich weiss gar nicht so richtig,wo ich anfangen soll. Vielleicht einfach mit heute morgen:um 6:15 Uhr klingelte mein Wecker. Um 7:15 sollte mein Bus nach Kampot fahren und ich musste noch packen,weil am Abend mal wieder Stromausfall herrschte und packen mit Taschenlampe im Mund geht zwar, ist aber nicht wirklich schoen... Also war ich um sieben startklar - eine Stude spaeter schaute ich immer noch dem Regen zu und um 8:25 mehr als eine Stunde nach vereinbarter Abholzeit kam der Bus, der eigentlich ein Sammeltaxi war. Nach meinem Geduldstraining in Suedamerika sckockt mich ja nix mehr, aber leider kann ich auch nicht von meiner deutschen Puenktlichkeit lassen und so habe ich in Kambodscha bisher auf jeden Bus mindestens 45 Minuten gewartet und eines steht fest: in Sachen Unpuenktlichkeit steht Kambodscha den Suedamerikanern in nichts nach. Aus dem Bus heraus kann man dann prima das echte Leben beobachten. Ganz viel davon findet hier auf dem Moped, dem Motorroller oder dem Motorrad statt. Ich bin jedes Mal wieder ueberrascht, wie viel so ein Zweirad befoerdernn kann! Eine ganze Familie (2 Erwachsene + 3 Kinder) ist locker drin, 2 Erwachsene und 2 Schweine gehen auch, 1 Erwach ... Stromausfall ... er, zwei grosse Saecke Zement und ein anderes Motorrad passen auch rauf... leider sind die auch alle ziemlich flink unterwegs, sodass ich bisher noch keines dieser kleinen Transportwunder mit meiner Kamera einfangen konnte. Fuer das Mopedfahren gelten dann hier auch andere Regeln. Wie viele Leute auf dem Moped sitzen ist der Polizei komplett egal, solange der, der faehrt einen Helm auf hat. Was mit den Mitfahrern passiert, wenn sie runter fallen juckt keinen. Auslaender duerfen auch fahren und werden laut Angaben meines Hostelbesitzers sehr gerne von der Polizei angehalten, weil es was zu holen gibt. Und so muss man Strafe zahlen, wenn man tagsueber mit Licht faehrt - die sollten froh sein, dass das Licht funktioniert, denn wenn die Haelfte der Einheimischen Nachts ohne Licht faehrt, ist das auch egal. Prinzipiel wird an roten Ampeln nicht gestoppt und wer lauter hupt hat Vorfahrt.
Waehrend des Stromausfalls habe ich mir eine Pedikuere gegoennt, weil das so schoen guenstig ist, wie alles hier. Fuer 45 Minuten Superbehandlung mit vier Schichten Hochglanzlack - aus Frankreich importiert - und allem was dazugehoert, zahlt man 2 US Dollar - da lohnt es sich gar nicht den eigenen Nagellack zu vergeuden. Auch die Hostels hier sind die guenstigsten auf meiner Reise bisher. Fuer unglaubliche 3 US Dollar habe ich heute morgen in ein einfaches, aber sauberes Einzelzimmer - juhu - keine fremden Schnarcher mehr - eingecheckt... manchmal bekommt man wirklich ein schlechtes Gewissen und wuerde am liebsten mehr bezahlen. Ich habe die Pedikuere genutzt, die Kosmetikerin ein bischen auszufragen. Bisher habe ich mich nicht getraut zu fragen, aber einige Dinge hier sind wirklich eigentuemlich fuer uns. Am Anfang habe ich gedacht, ich sehe nicht richtig, aber es ist wirklich Gang und Gaebe, dass die Damen hier im Schlafanzug auf die Strasse gehen. Man sieht sie im lustigen Flanell bedruckt mit Mickey Mouse, Tweety, Sonne, Mond, Sterne und was sonst so ein gern genommenes Motiv fuer Schlafanzuege ist, auf dem Moped, auf dem Markt, im Restaurant, beim Kinderabholen oder Kuhtreiben... Die Kosmetikerin meinte, das sei normal, bequem und schick, weil man nie Gefahr laeuft, dass das Oberteil vielleicht nicht zum Unterteil passt - lustig oder - ich versuch das mal, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich hoffe es macht Euch nichts aus mit mir im Schlafanzug ins Kino zu gehen...
Dann waeren da noch die findigen Verkaeufer - leider oft Kinder - zu nennen. Die sind ziemlich schlagfertig > grosser Fehler, wenn man sie zur Kenntnis nimmt, denn dann braucht man mindestens 10 Minuten, um sie wieder los zu werden. <Nein, Danke, ich brauche keine Postkarten> Wenn du keine Postkarten brauchst, dann brauchst du ein Armband...> Nein, ich brauche auch kein Armband! > Dann auf jeden Fall den Reisefuehrer > Nein, ich habe schon einen!!! > Das macht nix, der ist Same Same but different and much better - diese Spruch treibt mich in den Wahnsin - ich frage mich, wer Ihnen den beigebracht hat. Same Same but different - zu gut Deutsch ganz genau das gleiche, aber anders - ist ueberall. Es gibt same same T-Shirts, same same Buecher usw usw
Das solls vorerst gewesen sein - ich habe Hunger und muss mich um die Nahrungsaufnahme kuemmern!
Liebe Gruesse Katrin


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