Donnerstag, 2. Februar 2012

Wer länger reist, ist später da oder wer A sagt, muss auch B sagen...

Einen wunderschoenen guten Abend aus Lima! Während Ihr gerade ordentlich friert, wie ich dem Wetterbericht im Internet entnommen habe, herrschen in Lima sommerliche 30 Grad! Gestern, am 31.01.2012, habe ich Ecuador verlassen und bin nun in meinem zweiten Land, Peru, angekommen. Diese Etappe meiner Reise war die bisher anstrengenste. Mein Wecker hat um fünf Uhr morgens in Vilcabamba geklingelt und um halb sechs ging es per Taxi ins 45 km entfernte Loja. Von dort aus ging es weiter mit dem Bus zum Grenzübergang in Macara und dann weiter bis nach Piura (Nordperu). Die Busfahrt dauerte insgesamt neun Stunden und war die unbequemste bisher. Das lag zum einen daran, dass die Strasse sehr schlecht war, es dazu viele Serpentienen hoch und dann wieder runter ging und an den stetig steigenenden Temperaturen im Bus. Ungefähr eine Stunde vor der Grenze sah es in Ecuador ziemlich asiatisch aus, denn überall waren Reisfelder mit weissen Reihervögeln drin, dazu wurden die Temperaturen tropisch und die Klimaanlage im Bus funktionierte nicht. Um mich herum sassen fünf schreiende Kinder und dazu hat der Busbegleiter wieder einen super Film eingelegt. Ich dachte schon, jetzt kommt "The fast and the Furious Nummer 99" oder "The transporter 6" aber nein, es kam noch schlimmer: die Neuverfilmung von "Conan der Barbar"! Also Hitze, schreiende Kinder, Serpentinen mit Schlagloechern so gross wie Badewannen und dazu zwei Stunden Gemetzel vom Feinsten - ganz Prima. An der Grenze gab es dann eine kurze Verschnaufpause, denn während die Grenzpoaten den Bus und das Gepäck durchsuchten mussten alle Passagiere raus aus dem Bus und die Grenzformalitäten erledigen. Auf Ecuadorianischer Seite mussste ich noch mal eine neue Touristenkarte ausfüllen, weil die Grenzkollegen am Flughafen in Quito meine einfach behalten haben. Aber der Grenzbeamte schien das schon zu kennen und war recht entspannt. Nachdem ich dann meinen Ausreisestempel im Pass hatte ging es ueber die Brücke, die den Grenzfluss zu Peru überquert und ins Büro der Peruaner. Da hies es wieder Touristenkarte ausfüllen, Pass Stempeln und fertig. Dann mussten wir noch zehn Minuten darauf warten, dass die Buskontrolle abgeschlossen wurde und dann ging es weiter. Direkt nach der Grenze durchquerten wir ein Tal mit Mango- uns Zitronenplantagen und dann begann die Peruanische Wüste und es gab nix mehr zu sehen ausser öde, halbtote Büsche und ab zu ein paar Ziegen, die die letzten grünen Zweige erhaschen wollten. Gegen 16:00 Uhr kamen wir endlich in Piura an. Piura war ziemlich dreckig und es lag Müll überall. Nach dem ich einen vertrauenswürdig aussehenden Taxifahrer gefunden hatte, ging es zum Bankautomat, um Soles zu holen. Ziemlich ungewohnte Währung und etwas kompliziert mit der Umrechnerei. Ich muss alles durch 3,5 teilen. Danach ging es weiter zum Flughafen, wo ich drei Stunden auf den Flieger nach Lima warten musste. Um etwas Zeit zu sparen habe ich zwei Fluege innerhalb Perus gebucht, weil die Busfahrt von Piura nach Lima ganze 16 - 18 Stunden dauern würde und die Weiterfahrt von Lima nach Cusco mit mörderischen 30 Stunden angesetzt wird! Dazu waren die Flüge billig und haben nicht viel mehr als die Bustickets gekostet. Auf dem Flughafen herrschten angenehm klimatisierte 20 Grad bis zum Stromausfall. Ich sass im Flughafencafe, hatte gerade ein Sandwich bestellt und mich mit einem netten Touristen aus Argentinien unterhalten, als auf einmal das Licht aus ging und es ganz still wurde. Alles dunkel, keine Musik und auch sont nix. Dann ging das Licht wieder an und kurz drauf wieder aus... Der Flug an sich war dann aber sehr bequem und ging mit 1 Stunde und 20 Minuten auch recht schnell. Am Flughafen in Piura habe ich ausserdem sehr nette Limeños kennengelernt, die sich sehr fürsorglich um mich gekümmert haben. Ich bekam noch einige Sicherheitshinweise und auch das Angebot, falls mein Hostel kein Taxi zum Flughafen in Lima geschickt hat, dass sie mich bringen wuerden. Es gibt eben doch noch nette Menschen. Wir haben uns lose verabredet und ich hoffe, dass es mit dem Treffen klappt. Mein hostel hat aber anständig gearbeitet und die Abholung pünktlich an den Flugahfen geschickt, Von dort aus waren es nochmal 30 Minuten Autofahrt durch die Stadt, so dass ich gegen 22:00 Uhr endlich angekommen bin. Mein Hostel ist sehr schön in einer alten kolonialen Villa gelegen. Die Räume sind hoch, Decken haben tollen Stuck und gleich gegenüber liegen ein Park und Museen. Ich wohne in einem Achtbettzimmer, was ich derzeit für mich alleine habe und das Bad ist sauber. Nach dem kleinen, beschaulichen Vilcabamba ist Lima gleich mal ein Kulturschock, denn mit seinen fast neun Millionen Einwohnern ist es doch ein klein wenig grösser. So viel fuers erste, weiteres beim nächsten Mal - bis dann sommerliche Grüsse aus Lima
Katrin

1 Kommentar:

  1. Lesen (l)neidvoll Deine Kommentare (Brr). Hier rieselt laut der Schnee, kommst Du zum Schnee schüppen :)
    Liebe Grüße von A. + A. aus G. + S. von R.
    Schön das es Dir gut geht, genieße deine Reise weiter, die Sonne und die Wärme.
    Anja hat immer noch mit den Nachwehen von S., Y. und A.`s Weinabend zu kämpfen:-)

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